Laut Daten der EU-Kommission importierten die Mitgliedstaaten insgesamt 75 180 t Rindfleisch, ausgedrückt in Schlachtgewicht; das waren 2 150 t oder 2,8 % weniger als im ersten Jahresviertel 2016. Während dabei der Bezug von frischer und gekühlter Ware um 2,7 % auf rund 39 900 t zunahm, gelangte mit 18 780 t gefrorenem Rindfleisch und 7 190 t Corned Beef jeweils etwa 19 % weniger Ware in die Gemeinschaft als in der Vorjahresperiode. Die Importausgaben insgesamt gingen im Betrachtungszeitraum um 3,1 % auf 458 Mio Euro zurück.

Bei den Lieferanten für den EU-Binnenmarkt hat es im ersten Quartal 2017 spürbare Verschiebungen gegeben. Hauptanbieter Brasilien verlor deutlich an Boden, denn seine Rindfleischexporte in die EU gingen gegenüber der Vorjahresperiode um fast 20 % auf 27 870 t zurück. Bereits im Januar und Februar hatten die EU-Kunden weniger Ware in dem südamerikanischen Land geordert; im März verstärkte sich die Kaufzurückhaltung wegen des dortigen Fleischskandals. Dies nutzte vor allem Argentinien, dass seine Rindfleischlieferungen in die EU gegenüber dem ersten Quartal 2016 um mehr als die Hälfte auf 15 290 t steigerte. Erstmals seit 2012 rangierten die Argentinier hier damit wieder auf dem zweiten Platz der Drittlandsanbieter.

Im Ranking der bedeutendsten Lieferanten für die EU ist Uruguay auf Platz drei abgerutscht, obwohl das Land seine Rindfleischexporte in die Gemeinschaft gegenüber dem ersten Quartal 2016 um 21,4 % auf 14 500 t ausdehnen konnte. Auf Rang vier rangierten erstmals die USA, die ihre Verkäufe an die EU-Kunden um 23,9 % auf 5 960 t steigerten. Die Einfuhren aus Australien gingen dagegen spürbar zurück, nämlich um 37,2 % auf nur noch 4 400 t. Grund dürfte sein, dass „Down Under“ im laufenden Jahr weniger Rindfleisch für den Export zur Verfügung hat und zudem vorrangig die starke Nachfrage in Asien bedient. Spürbar weniger Rindfleisch wurde von der EU auch aus Neuseeland und Botswana importiert.

AgE