«Das Wahlergebnis des vergangenen Sonntags ist ernüchternd», schreibt der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) in einer Mitteilung.
Nur noch 38.5 Prozent Frauen
So viele Frauen wie noch nie hätten für den Nationalrat kandidiert. Dennoch konnte der Frauenanteil im Nationalrat nicht gehalten werden, er sinkt von 42 auf 38.5 Prozent (minus 7 Sitze). «Der SBLV ist enttäuscht über diesen Rückschritt», heisst es weiter. Zuversichtlich stimmt den Verband, dass im Ständerat noch ein Zuwachs möglich sei.
«Für die Gesellschaft ist elementar, dass Frauen ihre Erfahrungen, Anliegen und Lebensrealitäten in die politischen Diskussionen einbringen können», hält der SBLV fest. Eine echte Demokratie sei nur so gut, wie sie ihre Bürgerinnen und Bürger repräsentiere.
Erfolgreiche Kampagne
Der Verband ist hingegen «sehr erfreut» über den Erfolg seiner Wahlplattform «Mehr Frauen in die Politik». 30 % der präsentierten Kandidatinnen seien gewählt worden, dies gegenüber 25 % anlässlich der Wahlkampagne 2019. Der SBLV gratuliert seinen 14 Mitgliedern, die neu oder weiterhin als National- oder Ständerätinnen wirken werden.
«Mehr Frauen in die Politik»
Mit «Mehr Frauen in die Politik» hat der SBLV eine Wahlkampagne lanciert, welche die Wichtigkeit der Frauenstimmen im Parlament thematisiert hat. Auf der Online-Wahlplattform wurden Kandidatinnen präsentiert, die als Mitglied des Verbandes die Bäuerinnen und Landfrauen vertreten, ganz unabhängig von ihrer Parteiausrichtung. Als Höhepunkt der Kampagne trafen sich am 6. Juni 2023 Kandidatinnen, amtierende Parlamentarierinnen, Mitglieder des Vorstandes und der Präsidentinnenkonferenz des SBLV mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter zum Vernetzungsanlass im Bundeshaus.
In den letzten Monaten wurden auf der Wahlplattform www.landfrauen.ch und in den sozialen Medien rund 50 Kandidatinnen aus allen Landesteilen und Parteien der Schweiz portraitiert. Eine grosse Reichweite habe der Aufruf des SBLV, Frauen zu wählen, über Facebook und Instagram erreicht.