«Mit dem Preis würdigen wir auch die kraftvolle Initiative von Peter Moser», so Köhle-Hezinger, Vorsitzende der Jury, bei der Preisverleihung an der Universität Bern. Bis vor ein paar Jahrzehnten hätten viele Lehrende und Studierende noch einen Bezug zum Landleben und der Landwirtschaft gehabt. Dies habe sich nun geändert und mache eine Institution wie das Agrararchiv «hochrelevant, notwendig und brisant.» Überhaupt habe die Agrarforschung heute einen schweren Stand, Lehrstühle dafür gebe es kaum mehr, wurde am Freitagabend von verschiedener Seite bedauert.
Digital History
Gelobt wurde das Archiv für Agrargeschichte auch für seine Vorreiterrolle im Bereich «digital history». Es ist nämlich ein virtuelles Archiv. Die Forscher und Archivare suchen und erschliessen Archivalien, bewahren diese aber in der Regel nicht (bzw. nur vorübergehend) bei sich auf. Die Unterlagen werden von den Besitzern selbst oder in einem öffentlichen oder privaten Archiv aufbewahrt. Für jeden Archivbestand wird ein Inhaltsverzeichnis und eine Bestandesanalyse erstellt. Diese werden in der Datenbank «Quellen zur Agrargeschichte» veröffentlicht.
«Wir werden das Dokument sicher archivieren»
Historiker Peter Moser - Initiant und Leiter des 2002 gegründeten Archivs für Agrargeschichte – bewies in seiner Dankensrede Humor. «Wir werden das Dokument sicher archivieren», sagte er und spielte damit auf die eben erhaltene Urkunde an. «Wir haben Methoden, um es wieder zu finden.»
Er bewies aber auch Bescheidenheit: «Sie haben uns etwas zu sehr gelobt», sagte er zu Christel Köhle-Hezinger. «Aber wir haben das gern!», schob er mit einem Schmunzeln nach.
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