In bisher fünf Staffeln der SRF-Serie «Wenn Landfrauen reisen» besuchten je zwei Schweizer Landfrauen, die bei der «Landfrauenküche» mitgemacht hatten, eine Bauernfamilie im Ausland. Nun reisten drei ehemalige Gastfamilien aus Lettland, Mexiko und Indien in die Schweiz. Am Fernsehen ist das ab diesem Freitag zu sehen, in der neuen dreiteilige Serie «Wenn Landfrauen reisen – Das Wiedersehen».

In der ersten Folge besuchten Maja Schenkel aus Fehraltorf und Silvia Limacher aus Füli in Lettland Ināra Mālkalne. Nun kam die quirlige Bäuerin erstmals in die Schweiz. Es gibt ein emotionales und aufregendes Wiedersehen.

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Die ersten reisenden Landfrauen

 «Maja und ich hatten schon damals davon gesprochen, Ināra mal zu uns einzuladen. Doch es kam nie dazu», erzählt Silvia Limacher. Sie war 2007 in der allerersten Staffel der «Landfrauenküche» dabei und gemeinsam mit Maja Schenkel waren sie die ersten, die das Schweizer Fernsehen zu einem unbekannten Reiseziel schickte.

Das Wiedersehen sei toll gewesen. «Ināra war wie bei unserem Besuch laut und herzlich und wir haben uns auf Anhieb wieder verstanden», erzählt Silvia Limacher lachend. Ihr Mann und sie bewirtschaften einen Abferkel- und Schweine-Aufzuchtbetrieb in Flüli. Zudem hat sie eine eigene Firma für Naturkosmetik und amtet als Gemeinderätin.

Manchmal sei die Kommunikation etwas umständlich gewesen, da es immer eine Dolmetscherin gebraucht habe. «Doch wir verstanden uns auch ohne Worte», sagt Silvia Limacher. 

Mit Händen und Füssen

«Wir haben uns mit Händen und Füssen unterhalten», sagt auch Regula Schmid. Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann einen Landwirtschaftsbetrieb in Tschappina. Zusammen mit Lydia Barmettler hatte sie letztes Jahr Gaytri Agri und ihre Familie in Kukuchina besucht, einem Dorf im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand. «Das Wiedersehen war super», schwärmt Regula Schmid.

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Gaytri Agri und ihre Schwägerin Bhagwati bewirtschaften einen kleinen Selbstversorgerhof, rund zehn Stunden von Delhi entfernt, wo die Männer der Familie arbeiten. «Die Männer hatten wir daher bei unserem Besuch nicht kennengelernt. Doch diesmal war Gaytris Ehemann dabei, anders wäre das in ihrer Kultur nicht möglich gewesen», erzählt Regula Schmid weiter.

 Kuh mit indischem Namen

Nach einigen Tagen bei Lydia Barmettler kamen die Gäste aus Indien nach Tschappina. Regula Schmid zeigte den indischen Bäuerinnen den Stall mit dem Tiroler Grauvieh. Eine der Kühe, die für die Nachzucht eingesetzt wird, kam auf die Welt, als die Sendung über die Indienreise im Dezember 2022 ausgestrahlt wurde. «Wir tauften das Tier daher Gaytri, zu Ehren unserer Gastgeberin in einem Land, in dem Kühe heilig sind.»

Regula Schmid wurde beim Besuch aus Indien auch wieder bewusst, wie unterschiedlich die Lebensstile sind. «Unser Stall ist zwar sehr einfach eingerichtet, doch jede Kuh gibt deutlich mehr Milch als die zwei Liter pro Tag und Tier, die Gaytri und Bhagwati melken können», sagt sie. «Die beiden haben daheim nur das Nötigste und bei uns gibt es Küchengeräte in mehrfacher Ausführung.»

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 Spass im Neuschnee

Wenige Tage vor dem Besuch der Gäste aus Indien war in Tschappina rund ein Meter Neuschnee gefallen. «So viel Schnee hatten sie noch nie erlebt. Daher gingen wir an einem Nachmittag Schlitteln», erinnert sich Regula Schmid lachend. Am letzten Abend gab es im Jäger Stübli, das die Bündnerin sonst für Swiss-Tavolata-Essen nutzt, ein vegetarisches Abschiedsessen. «Der Abschied am anderen Morgen war emotional. Beide Frauen haben im Auto geweint. Und auch uns kamen wieder die Tränen.»

Ausstrahlungsdaten «Wenn Landfrauen reisen – das Wiedersehen»
Die dreiteilige Serie wird an den kommenden drei Freitagen jeweils um 21 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt.
16. Februar: Folge 1 – Lettland
23. Februar: Folge 2 – Mexiko
1. März: Folge 3 – Indien