Cyberkriminalität wird immer mehr zu einem Problem, manch ein grosses Unternehmen kann ein Lied davon singen. Zum Kreis der Firmen, die Opfer von Online-Kriminellen geworden sind, zählt nun auch Lemken, wie der Hersteller aus Alpen in Nordrhein-Westfalen jüngst per Pressemeldung mitteilte. 

Alle Standorte von Attacke betroffen

Wie es den Kriminellen gelang, Zugang zu Lemkens Systemen zu erlangen, geht aus der Meldung nicht hervor. Fest steht aber, dass weltweit alle Standorte von der Attacke betroffen sind. Zum Schutz vor weiteren Zugriffen seien sofort alle IT-Systeme abgeschaltet und externe Spezialisten beigezogen worden. 

Der Produktionsbetrieb sei gestoppt, heisst es weiter, die Angestellten der Bürobereiche könnten aber weiterhin mobil arbeiten. Wichtige Lemken-Mitarbeiter seien per Telefon oder E-Mail erreichbar.

Interne Prozesse laufen im Notbetrieb

Der CEO der Lemken-Gruppe, Anthony van der Ley, versichert, man sei mit Hochdruck dabei, «die Auswirkungen der Attacke mit Unterstützung von Spezialisten sowie in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt zu analysieren und eine neue IT-Infrastruktur aufzubauen.»

Demnach laufen bei Lemken die internen Prozesse aktuell im Notbetrieb. Lemkens Geschäftspartner seien umgehend informiert worden und die Mitarbeitenden seien darauf sensibilisiert, auf den Angriff folgende Anfragen oder Zahlungsaufforderungen mit äusserster Vorsicht zu behandeln. 

AboKurz auf einen Link in einer E-Mail geklickt und schon ist es geschehen: Ein Schadprogramm installiert sich und kann auch für Betriebe zum Problem werden. (Bild Adobe Stock)VersicherungSind Cyberattacken auch für Landwirtschaftsbetriebe ein Thema?Montag, 15. Februar 2021

Kundendaten wohl nicht betroffen

Nach ersten Detailanalysen seien die Daten der Lemken-Kunden nicht betroffen, ist der Mitteilung zu entnehmen. «Unsere Systeme haben sehr gut gegriffen», versichert Anthony van der Ley. Man habe bereits umfangreiche Cyberabwehrmechanismen und Notwehrpläne für solche Fälle installiert, die sich schon bewährt hätten, so der CEO.

Wie es in der Mittelung weiter heisst, rechnet man bei Lemken damit, dass dank des eigenen IT-Teams sowie den externen Spezialkräften IT-Spezialisten die ersten Systeme innert weniger Tage wieder hochgefahren werden könnten.

«Natürlich werden wir in den nächsten Tagen noch weiter massiv in unserem Alltagsgeschäft behindert sein. Wir hoffen deshalb auf das Verständnis unserer Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten für alle Unannehmlichkeiten», schliesst Anthony van der Ley.