Landwirt sei der wichtigste unter allen Berufen. Mit dieser Aussage startete vor etwas mehr als zehn Jahren ein der Landwirtschaft vorgelagertes Unternehmen eine viel beachtete, weltweite Kampagne, die sowohl dem Unternehmen selbst als auch der Agrarwirtschaft gleichermassen dienlich war. Damit dieser wichtigste, aber zweifellos herausfordernde und oft mit harter, körperlicher Arbeit verbundene Beruf des Landwirts oder der Landwirtin erträglich bleibt oder erträglicher wird, muss das Umfeld stimmen.

Einen Baustein dazu beitragen kann die Landtechnik. Die Mechanisierung der Landwirtschaft – sie setzte in der Schweiz so richtig um das Jahr 1900 ein – hat dazu beigetragen, dass man mehr Arbeiten schneller und einfacher erledigen konnte, sodass Arbeitskräfte für andere Wirtschaftszweige frei wurden und sich der Wohlstand der Gesellschaft rapide verbesserte. Davon profitiert haben alle.

Die landtechnische Entwicklung hat heute ein hohes Niveau erreicht, schreitet jedoch unvermindert voran. Neue Techniken wie Drohnen oder Roboter kommen auf den Markt, konventionelle Maschinen arbeiten zusehends digital vernetzt und künstliche Intelligenz hält Einzug. Zusammengefasst: Hydraulik und Mechanik werden mehr und mehr mit elektronischen Systemen ergänzt, was zur weiteren Entlastung der in der Landwirtschaft tätigen Arbeitskräfte führt, zudem aber auch einen Kundennutzen bringt, indem die Agrarwirtschaft effizient bleibt, gesunde, frische Lebensmittel erzeugt und künftig insgesamt noch nachhaltiger wird.

Effizienz und Nachhaltigkeit haben bekanntlich einen Preis – und dieser darf speziell im Zusammenhang mit der Landtechnik nicht unterschätzt werden. Bringt eine innovative Technologie wirklich den allseits erhofften echten Mehrwert hinsichtlich verbesserter Nachhaltigkeit, erhöhter Effizienz sowie reduzierter Erledigungszeiten und -kosten? Ist der echte Nutzen auch finanziell tragbar, oder handelt es sich nicht vielmehr um eine teure Spielerei? Fragen, die man je nach Sichtweise mit Ja oder auch Nein beantworten kann.

Die Landtechnik entwickelt sich trotzdem weiter, egal, wie man obige Fragen beantwortet – in letzter Zeit vor allem in Richtung Digitalisierung und Autonomisierung. Damit steigert sich die Präzision von Massnahmen und die Effizienz eingesetzter Ressourcen, was generell einer von der Gesellschaft immer wieder geforderten Nachhaltigkeit zugutekommt.

Die Maschinenkosten werden dadurch aber nicht geringer. Sie bleiben ein grosser Kostenblock für die Landwirtschaftsbetriebe. Innovative und teure Technik verlangt deshalb eine hohe Auslastung, was aufgrund begrenzter Flächen oft nicht möglich ist. Hersteller, Importeure und Handel müssen gemeinsam dafür sorgen, dass innovative, umweltschonende Technik für die Landwirtschaft erschwinglich bleibt und in der Phase der Einführung notfalls von der Politik auch finanziell gefördert wird.

Direktor von Landtechnik Schweiz