Die Ammoniakemissionen aus der Nutztierhaltung konnten in der Innerschweiz gegenüber 2007 um jährlich 194­  t oder 8 Prozent gesenkt werden. Damit sei das Projektziel von 206 t zu 94 Prozent erreicht, erklärt Bruno Abächerli vom Amt für Landwirtschaft und Umwelt Obwalden. Er leitete das Ressourcenprojekt Ammoniak der Kantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug, das 2010 startete und auf sechs Jahre befristet war. Die Resultate sind dem Schlussbericht zu entnehmen. Die beauftragte Agrofutura hatte ihn bereits im April eingereicht, die Medienmitteilung wurde von der Projektleitung erst diese Woche versandt.

Schleppschlauch wichtig
Der Fokus der Massnahmen lag bei der verlustarmen Lagerung und Ausbringung der Hofdünger, konkret Einsatz Schleppschlauchverteiler, Abdeckung Güllesilos, aber auch Sauberhaltung der Laufflächen. Weiterer Schwerpunkt war die Fütterung der Milchkühe. "Wenn die Kühe massvoll Protein aufnehmen, scheiden sie auch weniger Stickstoff aus", heisst es in der Medienmitteilung. Die Beteiligung der Bauern am Projekt war freiwillig, die Massnahmen wurden vom Bund und den Kantonen mit finanziellen Anreizen unterstützt. Das Projekt kostete 13,5 Mio Franken, davon finanzierte der Bund 78 Prozent. Insgesamt sollen die Ammoniakemissionen in der Zentralschweiz bis 2020 um 500 t oder 20 Prozent gesenkt werden, legten die Umweltdirektoren schon 2007 fest. Von diesem Ziel hätten alle Zentralschweizer Kantone inklusive Luzern 86 Prozent erreicht, heisst es im aktuellen Newsletter von "umwelt-zentralschweiz.ch".

Luzern geringe Reduktion
Im Kanton Luzern wurde schon 2009 bis 2014 ein eigenes Ressourcenprojekt Ammoniak umgesetzt. Hier gelang es zwar ebenfalls, die Emissionen deutlich zu senken, nämlich um 237  t jährlich. Dies entspreche lediglich einer Senkung von 4,5 Prozent, also nur gut halb so viel wie in den Innerschweizer Kantonen. "Die Ziele des kantonseigenen Teilplans Ammoniak können bis 2020 nicht erreicht werden", ist im Newsletter zu lesen. Die Emissionen stammen im Kanton zu 67 Prozent vom Rindvieh, der Rest von Schweinen. Die Verluste bei Rindern haben wegen tierfreundlichen Haltungsformen und beim Geflügel wegen höheren Tierbeständen zugenommen. Die Zunahmen konnten allerdings durch Reduktion der Ammoniakverluste aus der Schweinehaltung aufgefangen werden, heisst es im Bericht 2015 zum Teilplan Ammoniak.

Weitere Massnahmen nötig
Grund für die noch immer zu hohen Gesamtverluste in Luzern seien die konstant hohen Tierbestände, steht im Newsletter hingegen pauschal geschrieben. Erwähnt werden auch die vielen Laufställe und Laufhöfe, was die Ammoniakemissionen verstärke. Um das hohe Reduktionsziel von 20 Prozent bis 2020 dennoch zu erreichen, beabsichtige der Kanton Luzern deshalb, den Teilplan umfassend zu überarbeiten und die aktuellen Massnahmen zu hinterfragen. Auch in der Innerschweiz soll trotz des Erfolges bei der Zielerreichung nicht stehen geblieben werden, weitere Massnahmen seien voranzutreiben.

js