Nancy Holten hat in der Landwirtschaft und ihrem Umfeld nur wenige Freunde. Die umtriebige Gegnerin von Kuhglockengeläut, Säulirennen und weiteren agrikulturellen Aktivitäten hat sich in der Branche nachhaltig unbeliebt gemacht. Dies kriegte diese Woche nun auch die Migros zu spüren. Im Rahmen der Kampagne Generation M hatte der Grossverteiler ein Bild von Holten und ihrer Tochter auf dem Web aufgeschaltet.
Das liess die Kuhglockenlobby nicht auf sich sitzen. Die mitgliederreiche Facebookseite Kuhglocken unsere Tradition (über 27'000 Likes) appellierte an das Swissness-Bewusstsein der Migros und fragte im Forum "wieso unterstützt ihr noch eine Person die unsere Tradition abschaffen will?". Die Migros sah sich gezwungen zu reagieren, in einem etwas gewundenen Kommentar auf der Kuhglocken-Seite (s. Bild oben) gelobte sie Besserung und löschte das Bild umgehend, wie die Aargauer Zeitung als erste berichtet hat.
Der Schaden war aber bereits angerichtet, kaum jemand wollte glauben, dass der Grossverteiler Frau Holten ohne Wissen um ihre Aktivitäten gebucht hatte. Drum merke, liebe Migros: einem geschauten Gaul schaue nicht ins Maul, einem Model in den Lebenslauf dagegen schon.
akr