«Ich frage mich, welche Ziele nach zwei Jahren mit der Agrarpolitik14 erreicht wurden», meinte Präsident Josef Murer an der Delegiertenversammlung des Zentralschweizer Bauernbundes am 31. März in Malters: Fakt seien sinkende Einkommen mit Kaufkraftverlust, Rückgang der pflanzlichen Produktion, extreme Zunahme der Ökoflächen weit übers Ziel hinaus und massive Zunahme der Administration in der Landwirtschaft. Ungenügende Ergebnisse brachte jedenfalls die Arbeitsgruppe des BLW zur Reduktion des administrativen Aufwandes, in welcher der Präsident Einsitz hatte.
Kaum Kostensenkung
Und auch bei den Massnahmen zur Kostensenkung sei wenig erreicht worden. «Wenn die Hilfsmittel noch immer zwei- bis dreimal teurer sind als im nahen Ausland, so frage ich mich schon, wie die Landwirtschaft bei uns wettbewerbsfähiger werden soll.» Murer plädierte für Parallelimporte, Anpassung des Kartellrechts und Abschaffung von Monopolen. Auch im Bereich Administrationslast sei der bäuerliche Druck zum Abbau aufrecht zu erhalten.
Produktion mehr stärken
Thematisiert wurden von mehreren Referenten, so Jakob Lütolf, Präsident Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband, Alois Huber, Präsident Bauernverband Aargau und Roger Bisig, Vorsteher Zuger Amt für Landwirtschaft auch die Herausforderungen und Stossrichtungen für die künftige Agrarpolitik 22+. Einhellige Meinung: nur mit Schräubeln gelinge es nicht, die Administrationslast zu senken, es bräuchte einen radikalen Wechsel hin zu einer Vereinfachung. Der Detailierungsgrad dürfe nicht mit bäuerlichen Forderungen noch weiter ausgedehnt werden. Der Grenzschutz sei aber unbedingt zu erhalten, sonst gerate die Produktion noch weiter unter die Räder. Und die Wertschöpfung müsse durch bessere Vermarkung und schlankere Vermarktungswege optimiert werden, damit wieder mehr von einem Konsumentenfranken zu den Bauern gelange.
Neue Vorstandsmitglieder
Neu im Vorstand des Zentralschweizer Bauernbundes sind Albin Fuchs, Euthal, neuer Präsident der Schwyzer Bauernvereinigung, sowie die Bäuerinnen Marianne Lipp, Eigenthal und Hella Schnider, Flühli. Zurückgetreten sind Christoph Bamert, Schwyz und Gabi Nideröst, Ibach.
js