Im Unterland gibt es bereits verschiedene Projekte für die solidarische Landwirtschaft (Solawi). Die Organisation von Produzenten und Konsumenten in einer Genossenschaft bringt verschiedene Vorteile für beide Seiten (weiterlesen). Nun soll das Modell dank der Berg-Solawi Surselva auch in den Bergen ausprobiert werden, wie die Bündner Zeitung schreibt.
Schnuppertage mit 50 Beteiligten
Anfang November arbeiteten rund 50 Interessierte auf verschiedenen Betrieben in der Region Surselva bei landwirtschaftlichen Arbeiten mit. Es wurde im Rahmen der Solawi-Schnuppertage gesägt, Holz gespaltet, Abwasserrinnen gesäubert und so zum ersten Mal die Solawi im Berggebiet getestet.
Neue Möglichkeiten erschliessen
Durch die Unabhängigkeit von der Industrie und Marktzwängen könnten Solawi-Modelle den Bergbauern mehr Freiheit verschaffen. Michael Alig aus Obersaxen GR erklärt gegenüber der Bündner Zeitung, er würde gerne seine Produktion verändern.
Mitmachen erwünscht
Die Berg-Solawi Surselva hat noch Platz für weitere Mitglieder. Interessierte können sich für die Schnuppertage im Mai 2020 anmelden. (Weitere Informationen und Anmeldung)
Abnehmer für das Gitzi-Fleisch
Konkret würde er in einer Solawi z. B. Gemüse oder Getreide anbauen. Für sein Vorhaben, auf seiner Alp Glivers eine Gitzi-Herde aufzubauen, wären die solidarischen Konsumenten ein Vorteil: So könnte er das Problem des schlechten Absatzes von Gitzi-Fleisch umgehen.
Regionalgruppen in verschiedenen Regionen der Schweiz
Nach den positiven Eindrücken der Schnuppertage wollen sich Regionalgruppen für Berg-Solawis in der Surselva, Zürich und möglicherweise auch andernorts treffen. Das Ziel: das Konzept der Berg-Solawi weiterentwickeln.
Trägerverein oder Genossenschaft geplant
Für jeden der involvierten Betriebe brauche es ein eigenes Konzept für die Umsetzung eines Solawi-Projekts. Die Kerngruppe der Berg-Solawi Surselva plant im kommenden Frühling einen Trägerverein oder eine Genossenschaft zu gründen. 2021 soll die erste Solawi in der Region starten.