„Die Vielfalt der Lebensmittel und Ernährungsformen wächst stetig. Hierauf muss die Politik im Lebensmittelrecht und mit Ernährungskommunikation reagieren“, erklärte Verbandspräsidentin Brigitte Scherb heute bei der Vorstellung eines neuen Positionspapiers „Ernährungstrends“ in Berlin.
In dem Papier fordert der dlv, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffe, damit sich Menschen so ernähren könnten, wie sie wollten. Die Erlangung von Ernährungskompetenzen sei in diesem Zusammenhang wichtiger denn je, heißt es außerdem in dem Dokument.
In dem Zusammenhang begrüsste Scherb das Engagement von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für die Verankerung der Ernährungsbildung an Schulen. Auch das neu gegründete Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) bewertet der dlv ihr zufolge als ein wichtiges Instrument für die Profilierung der Ernährungskommunikation. Ebenso sei das Bemühen der Bundesregierung um eine Verbesserung des Kita- und Schulessens löblich.
Scherb bedauerte allerdings, dass die Mehrwertsteuer für Schul- und Kitaessen nicht von 19 % auf 7 % abgesenkt worden sei. „Bundesfinanzminister Schäuble ließ sich dazu leider nicht bewegen. Wir erwarten von der nächsten Bundesregierung, dass sie dies umsetzt“, stellte die dlv-Präsidentin klar.
Überfällig ist nach Ansicht von Scherb auch die Einführung verbindlicher Qualitätsstandards. Zudem wolle der dlv, dass die Verpflegung der Jüngsten und die Ernährungsbildung in den Kitas und Schulen besser abgestimmt würden. Zudem plädiert der LandFrauenverband mit Blick auf die Kennzeichnung vegetarischer und veganer Lebensmittel für eine Lösung auf EU-Ebene. „Deutschland soll sich für eine EU-weit einheitlich geltende Definition für vegetarische und vegane Lebensmittel stark machen“, so die Verbandspräsidentin. Auf nationaler Ebene setzen die Landfrauen auf einen baldigen guten Kompromiss der Lebensmittelbuchkommission bei der Entwicklung eines Leitsatzes.
AgE