Es war eine wahre Siegessehrie, die Plantahof's Zeus Palma an der Braunvieh-Euromeisterschaft in Mende am Samstag hinlegte. Zuerst holte sie sich den Sieg in der Klasse 6, dann eroberte sie den Championne-Titel bei den älteren Kühen samt Schöneuterpreis, um sich schliesslich die Krone als Grande Championne und damit Europameisterin aufsetzen zu lassen.

Jacqueline und Norma auf den Plätzen

Damit gelang der 10-jährigen Altmeisterin die souveräne Revanche für die Niederlage Anfang Jahr an der Swiss Expo, wo ihr das Mutter-Tochter-Duo Jongleur Jacqueline und Collection Corella vor der Sonne standen. Immerhin schaffte es Jacqueline aus dem Hause WTS-Genetics in Mende auf den dritten Rang, während ihre Halbschwester Jongleur Norma wie schon bei den älteren Kühen Reserve Championne wurde. Leer ging in der Endausmarchung Corella aus, ihr bzw. ihrem Besitzer Beni Schmid aus Schüpfheim bleibt aber immerhin die Genugtuung in Form des Siegs in der Mutter-Tochter-Kategorie gemeinsam mit Jacqueline.

Auch an der IGBS-Ausstellung in St. Gallen war Palma knapp unterlegen. In der Top-Kategorie schwang damals Elisa, eine andere Jongleur-Tochter obenaus. Dabei ist auffällig, dass Elisa auch den Schöneuterpreis holte, eine Kategorie in der Palma normalerweise unschlagbar ist. So gelang es ihr etwa an der Swiss Expo, alle Konkurrentinnen in diesem Bereich hinter sich zu lassen: "Hinten extrem breit und hoch aufgehängt, vorne sehr fest in die Bauchwand verbunden, ist sie eine verdiente Schöneutersiegerin", schrieb damals Bauernzeitungs-Viehzuchtspezialist Peter Fankhauser.

Es wäre sicher hochinteressant gewesen zu sehen, ob der umsichtige EM-Richter Damien Lechat hier anders entschieden hätte, doch leider war Elisa in Mende nicht im Aufgebot.

Abschiedsgeschenk für Brandenburger

Für Palma war es möglicherweise die Krönung der Karriere, ist sie doch bereits 10-jährig und in ihrer sechsten Laktation. Umso erfreuter war ihr "Chef" Carl Brandenburger, der abtretende Betriebsleiter am Plantahof für den der Sieg der Kuh ein Abschiedsgeschenk und gleichzeitig Genugtuung für die langjährige Arbeit des gesamten Teams war, wie er in einem Interview mit "schweizerbauer.ch" erklärte. Er bezeichnet Palma als pflegeleichte Kuh, die sich an Schauen jeweils sehr schnell an neue Verhältnisse adaptiere. Sie scheine jeweils mit einer Riesenfreude in den Ring zu steigen, sagte Brandenburger.

akr