Die Nordostmilch AG senkt ihren Basispreis per 1. Oktober von 67 Rp. neu auf 64 Rp./kg. Auch die PO ZMP senkt den Milchpreis um mehrere Rappen. Die ZMP-Milchlieferanten werden am kommenden Samstag über die bereits beschlossenen Preissenkungen informiert.
Die Emmi AG hält sich weiterhin an die von der Branchenorganisation Milch (BOM) herausgegebenen Richtpreise für A-, B- und C-Milch und weist Abzüge zur Deckung der Finanzierungslücke beim Schoggigesetz in der Milchgeldabrechnung separat aus.
Finanzierungslücken und sinkende Eiweisspreise
Die Hauptgründe für die Preissenkungen liegen in der Finanzierungslücke für das Schoggigesetz, im Preisrückgang von Milchpulver auf den internationalen Märktenn sowie in der hohen Milchproduktion.
Laut der Produzenteninformation der Nordostmilch AG vom September notieren die Milchpulverpreise auf den Weltmärkten rund 40% tiefer als zu Beginn 2014. Die sinkenden Eiweisspreise haben sich direkt auf die Erlöse im B-Segment ausgewirkt.
Wegen der massiv gestiegenen Differenz zwischen Weltmarkt- und Schweizer Preisen sowie der beschränkten Budgetmittel kann der Bund im Rahmen des Schoggigesetzes seit August nur noch 60% der Preisdifferenz ausgleichen. «
Die Verarbeiter verlangen daher, dass wir uns mit bis zu 4 Rp./kg Milch an der Deckung der Finanzierungslücke beteiligen», schreibt die Nordostmilch AG. Wegen der unerfreulichen Marktlage rechnet die Nordostmilch AG im kommenden Winter mit einem Basispreis für Silomilch von knapp über 60 Rp./kg.
SMP fordert Einhaltung der geltende Regeln
Kurt Nüesch, Direktor der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) warnt davor, den Milchmarkt aufgrund der momentanen Lage schlecht schlecht zu reden. Der A-Richtpreis bleibt aufgrund des berechneten Preisindexes, auf den sich die Branche geeinigt hat, bis Ende Jahr unverändert bei 71 Rappen franko Molkerei. Es sollten keine Preissenkungen auf Vorrat vorgenommen werden.
«Die Milchproduzenten erwarten, dass sich alle Akteure an ihre gemeinsam aufgestellten Regeln halten, die in Phasen sinkender Preise gleich gelten sollen wie wenn die Preise steigen», betont Direktor Nüesch. Die stabilisierende Wirkung der Segmentierung und des A-Richtpreises in beide Richtungen sei im längerfristigen Interesse der ganzen Milchbranche.
Anton Haas