CJK konnte bisher nur anhand von klinischen Symptomen wie beispielsweise schnell fortschreitender Demenz, psychiatrischen Auffälligkeiten und Bewegungsstörungen, ergänzt durch bildgebende Verfahren, elektroenzephalografische Befunde und eine Untersuchung des Nervenwassers festgestellt werden.

Vom Rind auf Mensch

Die tödlich verlaufende, neurodegenerative Erkrankung war in den 1990er Jahren in die Schlagzeilen geraten, als infolge des namenhaften Auftretens der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) in Großbritannien eine neue Form der CJK vom Rind auf den Menschen übertragen wurde. Viel häufiger sind der Universität Ulm zufolge allerdings genetisch bedingte Fälle oder solche, bei denen die Ursache unbekannt ist.

Krankhaft gefaltete Eiweisse

Bei der CJK lagern sich krankhaft gefaltete Eiweisse, die Prionen, im zentralen Nervensystem ab und stören die Funktion der Neuronen. So nimmt das Hirn zunehmend eine schwammartige Struktur an, und der Patient stirbt meist nach wenigen Monaten. Nach Darstellung der Forschungsgruppe ist ein Vorteil des neuen Tests, dass bereits kurz vor dem Ausbruch der Erkrankung erhöhte Neurofilament-Werte in den Patientenproben nachgewiesen werden können. Diese frühzeitigen Hinweise seien zunehmend wichtiger, da es erste Ansätze für eine ursächliche Therapie gebe, betonte Otto.

Bisher hätten lediglich die Symptome der Erkrankung gelindert werden können. Eine vergleichende Studie mit rund 100 Probanden, darunter 43 CJK-Patienten, habe gezeigt, dass der neue Test den etablierten Verfahren mindestens ebenbürtig sei. Darüber hinaus könne dieser die Diagnostik einer weiteren neurodegenerativen Erkrankung verbessern, der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), so Otto. In naher Zukunft soll die Zuverlässigkeit des Bluttests in einer größeren klinischen Studie überprüft werden. Die in „Scientific Reports“ veröffentlichte Studie wurde vom Bundesforschungsministerium und mit EU-Mitteln unterstützt.

AgE