Da die Temperaturen am vergangenen Dienstagmorgen in gewissen Teilen der Schweiz unter Null sanken, kamen in Obstanlagen vielerorts Paraffinkerzen oder die Frostbewässerung zum Einsatz. So auch in der Obstanlage von Peter Eichenberger aus Rudolfingen. Bei der Bewässerung wird das Wasser mit Sprinklern gleichmässig über die Baumkronen verteilt, welches dann an den Baumteilen sofort gefriert.

Kristallisationswärme nutzen

Bei der Frostschutzberegnung nutzt man die physikalischen Begebenheiten mit der Kristallisationswärme, welche aus dem eingesetzten Wasser freigesetzt wird. Sofern das benötigte Wasser verfügbar ist, gehört diese Frostschutzmassnahme zu den effizientesten, welche sich auch auf Grossflächen sehr bewährt hat. Dabei ist es wichtig, dass frühzeitig und schon bei Temperaturen über null Grad mit dem ununterbrochenen Bewässern begonnen wird.

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Anfang Woche bildeten sich Eiszapfen an Blüten und Knospen. (Bild Roland Müller)

Erstarrungswärme freisetzen

Gelangt das fein versprühte Wasser auf die Pflanzenteile, bildet es rasch eine Eisschicht. Dabei wird die Erstarrungswärme des Wassers nach innen freigesetzt, wodurch die Temperatur innerhalb dieser Eishülle nicht unter den Gefrierpunkt absinkt und somit die Knospen und Blüten vor dem Erfrieren schützt. Die Frostbewässerung darf aber erst dann eingestellt werden, wenn das Eis matt wird und es wieder abtaut. Wird sie zu früh abgestellt, führt dies zu einem Totalverlust, weil die ständig notwendige Erstarrungswärme nach innen fehlt und dann alles sehr rasch gefriert.

Viel Wasser nötig

Zusammen mit anderen Landwirten in Laufen-Uhwiesen hat der Obstbaubetrieb Eichenberger eine neue Bewässerungsgenossenschaft gegründet. Der Zusammenschluss nimmt sich dem Bau einer neuen Pumpstation oberhalb des Rheinfalls an. Denn der Wasserbedarf für die Frostberegnung ist beachtlich und muss auch über eine längere Dauer gewährleistet sein. Wenn alles planmässig läuft, soll diese Anlage bereits im kommenden Frühling einsatzfähig sein.