Die Rechnungsprüfer untersuchten dafür Nutztierbetriebe in fünf EU-Ländern - darunter Deutschland. "Der Tierschutz liegt den Bürgerinnen und Bürgern der EU am Herzen", sagte Janusz Wojciechowski vom Rechnungshof. "Die Lücke zwischen ehrgeizigen Zielen und praktischer Umsetzung muss jedoch noch geschlossen werden."

Tiere würden teilweise ohne ausreichende Betäubung geschlachtet oder müssten lange Transporte unter schlechten Bedingungen aushalten, kritisieren die Rechnungsprüfer. Ausserdem gebe es Lücken bei Kontrollen, mit denen die Einhaltung von EU-Mindeststandards gesichert werden sollen.

Unter anderem in Deutschland fehle den Prüfern ein schlüssiges Konzept, nach welchen Kriterien die Risiken für Verstösse eingeschätzt und Kontrollen geplant werden. Zufrieden sind die Prüfer hingegen mit der Umsetzung des EU-weiten Verbots, Legehennen in unzumutbaren Käfigen zu halten.

Subventionen sollen Tierhaltung verbessern

Die gemeinsame Agrarpolitik der EU-Staaten sieht vor, Betrieben durch Subventionen Anreize dafür zu schaffen, ihre Tierhaltung zu verbessern. Dieses Angebot solle von den EU-Staaten besser genutzt werden, forderten die Prüfer.

Der Nutztiersektor macht nach Angaben des Rechnungshofs rund 45 Prozent der Landwirtschaft in der EU aus. Er generiert jährlich 168 Milliarden Euro und beschäftigt vier Millionen Menschen.

sda/dpa