Gesundheitsministerin Agnès Buzyn, Landwirtschaftsminister Stéphane Travert und Staatssekretär Benjamin Griveaux vom Wirtschaftsministerium unterzeichneten am Dienstag in Paris eine diesbezügliche Verordnung. Mit dem Kennzeichnungssystem „Nutri-Score“ will die Pariser Regierung eigenen Angaben zufolge erreichen, dass Informationen über den Nährwert eines Nahrungsmittels neben dem Preis, der Marke und dem Geschmack ein gleichberechtigtes Kaufkriterium werden.
Die Minister sehen in der Lebensmittelampel außerdem ein „wertvolles Instrument der Vorsorge“, das zugleich die Bedeutung der Ernährung bei Gesundheitsfragen verdeutliche. Der beste Gesundheitsschutz sei in diesem Zusammenhang die Information der Verbraucher. Die Verwendung des Ernährungsinformationssystems erfolgt freiwillig, nicht zuletzt um damit Anforderungen aus Brüssel gerecht zu werden. Mit den Einzelhandelsketten Intermarché, Leclerc und Auchan sowie den Lebensmittelunternehmen Fleury Michon, Danone und McCain haben sich bereits einige Akteure der Branche zum Einsatz der Ampel auf ihren Produkten verpflichtet.
Der Dachverband der französischen Ernährungsindustrie (ANIA) kündigte an, die heimischen Unternehmen bei der Einführung der Lebensmittelampel zu unterstützen. Zugleich drängt der Verband auf eine einheitliche Lösung für die ganze Europäische Union. Um die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Firmen und ihrer europäischen Partner zu erhalten und die gleiche Bedingungen im gesamten EU-Markt sicherzustellen, müsse unbedingt ein harmonisiertes Kennzeichnungssystem eingeführt werden. Die Verbraucherschutzorganisation „UFC - Que Choisir“ begrüßte die Einführung von Nutri-Score. Es handele sich um einen „signifikanten Fortschritt bei der Verbraucherinformation“, den alle Hersteller nun „ohne Verzögerung“ umsetzen sollten.
AgE