Der Stellenwert von Frauen in der Landwirtschaft
In der familiengeführten Landwirtschaft nehmen Bäuerinnen eine bedeutende Rolle ein- gerade wenn es um die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Betriebes geht. 30% der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU werden gar von Frauen geleitet und mehr als die Hälfte aller in diesen Betrieben tätigen Arbeitskräfte sind Frauen.
Gemeinsam an den runden Tisch
Wie soll und kann nun also eine möglichst Bäuerinnen-freundliche „Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)“ in Zukunft aussehen? Und welche Folgen ergeben sich für den doch relativ hohen Anteil an Frauen, der in der Landwirtschaft tätig ist?
Die Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen der verschiedenen Landfrauenverbände aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Südtirol) beschlossen, sich dieser Frage gemeinsam anzunehmen und versammelten sich diesen Herbst dafür in Brüssel. Als fachliche Vertreter fanden sich auch Experten und EU-Abgeordnete ein, welche über die Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion referierten.
Ohne viel Papier zu mehr Anerkennung
Die Frauen hatten die Möglichkeit, eigene Vorstellungen und Vorschläge anzubringen. Sie forderten, dass die positive Rolle der Bäuerinnen verstärkt hervorgehoben werden soll. Aber auch die Besserstellung der Frau im Bereich der sozialen Absicherung war ein Hauptanliegen - zumal das geschlechterspezifische Rentengefälle in ländlichen Regionen immer noch 51% beträgt.
Um diese Ziele möglichst eng weiterzuverfolgen und umsetzen zu könne die europäische Kommission beispielsweise gerade mit der Wiedereinsetzung der Advisory Group „Frauen im ländlichen Raum“ Hand bieten. Dabei sollen gerade kleinere Projekte in die 2.Säule aufgenommen und unbürokratische Wege eingeschlagen werden.
Im Bund vereint
Zuletzt wurden die im gesammelten Positionspapier gesammelten Vorschläge der neu gewählten Präsidentin überreicht. Dass sich Landbäuerin Erschbamer zudem für einen „Tag der internationalen Bräuche“ stark machte, kam bei den Anwesenden besonders gut an. Und so war bei den Präsidentinnen vor allem ein Grundtenor herauszuhören: „Wenn Frauen europaweit an einem Strang ziehen, können wir besser gehört werden“.
cpo