Präsident Heinz Wälti appellierte an die Anwesenden, für die erfolgreiche Zukunft des Traditionskäses zusammenzustehen. 94 Delegierte und rund 30 Gäste folgten den Ausführungen des Präsidenten, der in seiner Eröffnungsrede vom «Abendrot und der Morgenröte» sprach. Das Abendrot stehe für die schwierige Vergangenheit des Emmentalers. Als Morgenröte bezeichnete er den Einsatz der verschiedenen Menschen für den Emmentaler, «die mit Geist und Weitblick täglich ihre Arbeit verrichten».
Im Jahr 2014 wurde 20 259 Tonnen Emmentaler AOP produziert. Damit sinkt die Produktion weiter. Allerdings habe man beim Preis positive Signale, so die Verantwortlichen. Wälti zeigte sich zudem erfreut darüber, dass es der Sorte gelungen sei, die Mengensteuerung nach ablaufender Allgemeinverbindlichkeit Ende Juni auf privatrechtlicher Basis weiterführen zu können. Bis auf einer Ausnahme: Die Käserei Bazenheid SG hat auf die Delegiertenversammlung ihren Austritt aus der Sorte bekannt gegeben.
Ende Jahr läuft die Beitragspflicht für Nichtmitglieder, welche Emmentaler AOP produzieren, aus. Eine Beantragung der Verlängerung muss von den Delegierten beschlossen werden. Diese stimmten dem Antrag zu, dass die ES beim Bundesrat ein Begehren um Weiterführung des Beitrags für Nichtmitglieder von 55 Rappen pro Kilogramm Emmentaler für die nächsten vier Jahre einreicht.
Viel Platz an der Delegiertenversammlung wurde dem Marketing eingeräumt. Neu wird Michelle Hunziker das Gesicht von Emmentaler Switzerland, vorerst in den Märkten Italien und Deutschland, wo sich der Emmentaler mit sinkenden Absatz (in beiden Ländern gab es Volumeneinbrüche im zweistellingen Prozentbereich) konfrontiert sieht. In der Schweiz konnten wie bisher die zwei Aushängeschilder des Schweizer Schwingsports Matthias Sempach und Sonia Kälin verpflichtet werden. Sempach und Kälin überreichten den zehn Käsereien mit den höchsten Taxationspunkten ihre Auszeichnungen (siehe Kasten).
Julia Schwery