BAUERNZEITUNG: Was zeichnete das Exportjahr 2013 für den Schweizer Käse aus Ihrer Sicht aus?
Othmar Dubach: Das Jahr 2013 war für den Schweizer Käse dahingehend ein etwas spezielles Jahr, weil die Käsepreise erstmals seit den Jahren 2011/12 nicht aufgrund der Wechselkurssituation erhöht werden mussten. Aufgrund des höheren Milchpreises gab es nun aber wieder eine Preiserhöhung beim Käse, deren Auswirkungen man 2014 spüren dürfte. Wie stark, ist schwierig vorherzusehen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten – im Gegensatz zum Handel – bei Schweizer Käse nicht extrem auf Preisveränderungen reagieren; in positiver wie in negativer Hinsicht. Aufgrund der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation gehen wir davon aus, dass sich die höheren Käsepreise in Südeuropa etwas stärker und im Norden etwas weniger stark auf den Absatz auswirken sollten.
Wo sehen Sie für den Käse
export noch Chancen?
Für weiterhin gute Absatzaussichten beim Schweizer Käse sprechen die auf breiter Front höheren Milchpreise im Ausland. So bleiben die Relationen gewahrt. Schwierig ist es für Schweizer Milchprodukte immer dann, wenn sie teurer werden, während die ausländische Konkurrenz billiger wird oder stagniert.
Und wie sieht es beim Käse für die warme Küche aus?
Für die gesamte Schweizer Käsebranche sehen wir bei der warmen Küche, also für Fondue und Raclette, auch im Jahr 2014 Potenzial. Insbesondere beim Fondue bestehen im Ausland starke Assoziationen zur Schweiz, die es noch besser zu nutzen gilt.
Emmentaler AOC verliert Marktanteile. Was braucht es, um den Schweizer Sortenkäse in Zukunft wieder voranzubringen?
Um die drei grossen Schweizer Sortenkäse 2014 voranzubringen, sind vor allem die Markeninhaber gefordert. Die Distribution ist als Aufgabe der Käsehändler zumindest in Europa schon sehr breit. Um den Absatz weiterzusteigern muss in die Stärkung der grossen Marken Emmentaler AOC, Le Gruyère AOP und Appenzeller investiert werden. Wo die Distribution noch verbessert werden kann, ist in den USA. Daran werden wir 2014 weiterarbeiten, insbesondere natürlich bei Le Gruyère AOP.
Und welche Chancen haben die Spezialitäten im Exportmarkt?
Potenzial, wenn auch auf vergleichsweise bescheidenem Niveau, sehen wir beim Spezialitätenkäse. Hier werden wir 2014 versuchen, die Distribution zu erhöhen. Gute Beispiele sind in unserem Unternehmen nach wie vor «Kaltbach» und «Der Scharfe Maxx». Klassische Marketingmassnahmen wie beispielsweise Werbespots sind bei solchen Käsespezialitäten mit ihren kleinen Volumen jedoch nicht möglich.
Interview Anton Haas