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Über Kunst kann man sich bekanntlich streiten. Das geschieht gerade in Belgien. Rund 15 Gläubige marschierten letzten Sonntag in einer Kirche in Looz auf, um gegen die Installation «Holy Cow» zu protestieren, wie «Le Matin» schreibt. An der gekreuzigten toten Kuh können sie nämlich so gar nichts Heiliges finden. «Das ist ein teuflisches Bild und eine Beleidigung Gottes», hält das Katholiek Forum fest, das die Protestaktion vor Ort organisierte. 

Auf Food Waste aufmerksam machen

Ganz anders sieht das der Künstler. Tom Herck wollte mit der weiss eingefärbten, aufgehängten Kuh auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Für die Installation hatte er die Erlaubnis der Behörden. Herck stellte sich den Demonstranten. Er sei froh, dass sie gekommen seien, sagte er zu ihnen, jeder hätte das Recht auf seine eigene Meinung.

Der Künstler bekam auch Drohungen zu hören: «Jemand hat mir gesagt, man hätte lieber mich gekreuzigt als die Kuh». Dabei handle es sich doch bei der Kuh um ein totes Tier, das genauso auf einem Teller hätte landen können. «Das ist doch absurd», so Herck.

jw