Die BG Leu-Anderhub hat über 100 Milchkühe in Hochleistungs-Strategie mit ganzjähriger Silagefütterung, ergänzt mit Weide. In die drei Fahrsilos wird auf Grassilage Mais nachsiliert. Lukas Leu zeigte die Gonella-Entnahmefräse mit Förderband, welche die Silage direkt in den Futtermischwagen befördert. Via Stromkabel wird die Entnahmefräse elektrisch betrieben, kostet 21‘700 Franken und soll nach Roy Latsch von Agroscope sehr kostengünstig im Betrieb und Unterhalt sein. “Dieses Entnahmeverfahren hat mir sehr gut gefallen“, lobte Teilnehmer Ueli Berger aus Neuheim ZG, „Die Entnahmemenge ist sauber, wird genau dosiert und dank Elektroantrieb braucht es nur den Traktor am Futtermischwangen.“
Auf allgemein viel Interesse stiess der Strautmann Blockschneider, weil er saubere Blöcke schneidet und deshalb auch auf Betriebe passt, die täglich relativ wenig Vorschub im Fahrsilo haben. Wie beispielsweise der Mutterkuhhalter Julius Rüttimann, Hohenrain, mit 42 Mutterkühen bestätigte: „Seit 16 Jahren setze ich den Blockschneider für die Entnahme von Grassilage erfolgreich ein, auch überbetrieblich.“ Milchbauer Paul Ebnöter, Feusiberg SZ, hat ebenfalls einen Blockschneider. „Pro Woche habe ich bloss 75 cm Vorschub, aber dank sauberem Schnitt gibt es keine Nachgärung.“ Der Blockschneider werde in drei Betrieben überbetrieblich eingesetzt und so die Anschaffungskosten von 14‘500 Franken verteilt.
Einen beeindruckend sauberen Anschnitt hinterliess die Schneidezange. Sie braucht allerdings einen starken/schweren Traktor, ist aber mit 8‘000 Franken Anschaffungskosten auch für kleinere Betriebe erschwinglich. Der Trioliet Mischwagen mit Schneideschild hingegen ist etwas für Grossbetriebe, er macht alles in einem Arbeitsgang, kostet aber stolze 93‘000 Franken.
Überbetriebliche Zusammenarbeit mit Hochsilos
Ein Beispiel für überbetriebliche Zusammenarbeit mit einem 460 m3 Harvestore-Silo für Maissilage sind die Betriebe René Erni, Ballwil und Josef Rebsamen, Eschenbach, welcher auch Referent an der Siliertagung war. Die Betriebe liegen 800 m voneinander entfernt und haben als Ergänzung je ein Hochsilo für Grassilage. Rebsamen hat 37 Milchkühe, Erni deren 30 und ist nebenbei als Lohnunternehmer tätig, hat deshalb einen Dreireihen-Maishäcksler. Bei der Maisernte werden die Anzahl Silowagen notiert, einer daraus wird gewogen und so das Einfüllgewicht geschätzt. Die Entnahme erfolgt via Untenentnahmefräse über eine Waage. Jeder notiert, was er entnimmt. Die Anschaffungskosten für das Harvestore-Silo und die Kosten für Strom/Versicherung werden je zur Hälfte übernommen. Das Silo wird innert 20 Jahren abgeschrieben. Die Anschaffungskosten werden in Annuität verzinst und getilgt. „Wichtig ist, dass beide Betriebe die gleiche Wellenlänge haben“, unterstrich Josef Rebsamen. Die Silierkosten beliefen sich bei dieser Art von überbetrieblicher Zusammenarbeit pro m3 Silage auf gut 20 Franken, bei Siloballen wären es 35 Franken.
Josef Kottmann