Nach Auffassung des Bundeslandwirtschaftsministeriums würde ein generelles Tötungsverbot zum gegenwärtigen Zeitpunkt die betroffene Wirtschaft vor erhebliche Probleme stellen. Zudem würde ein solches Verbot die Tierschutzproblematik lediglich in andere Länder verlagern. Gleichzeitig sieht das Ministerium die betroffene Wirtschaft in der Verantwortung, sich an der Entwicklung von Alternativen zu beteiligen.
Am ehesten traut das Agraressort der Geschlechtsbestimmung am befruchteten Hühnerei zu, künftig das Töten männlicher Küken zu vermeiden. Der derzeitige Forschungsstand lasse darauf hoffen, dass mittelfristig eine Lösung gefunden werde, heißt es in dem Bericht. Den Angaben zufolge gibt es 25 Brütereien in Deutschland, die Küken von Legelinien produzieren.
Laut Statistischem Bundesamt wurden 2012 in deutschen Brütereien insgesamt rund 120 Millionen Bruteier von Hühner-Legelinien zum Gebrauch eingelegt. Daraus sind rund 46 Millionen Gebrauchslegeküken geschlüpft. Schätzungen zufolge schlüpft jährlich etwa die gleiche Anzahl an männlichen Küken. Diese eignen sich aufgrund ihres geringen Muskelanteils nicht für die Mast und werden getötet.
AgE