Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) hat seine Produktionsprognose Anfang Dezember noch einmal kräftig nach oben korrigiert. Aufgrund ausreichender Regenfälle und guter Aufwuchsbedingungen erwarten die Analysten jetzt für die Winterfrüchte in der Saison 2016/17 ein Aufkommen von 52,44 Mio t; das würde im Vergleich zur „normalen“ Erntemenge des Vorjahres einen Zuwachs von 12,80 Mio t oder 32,3 % bedeuten. Der Anstieg resultiert aus höheren Hektarerträgen, denn die Anbauflächen wurden lediglich um gut 1% ausgedehnt.
Der Ernteschätzung zufolge werden die australischen Farmer an allen Feldfrüchten grössere Mengen als 2015/16 einbringen, ganz besonders soll das bei Weizen der Fall sein. Bei dieser Getreideart wird mit einem Produktionsanstieg um 8,45 Mio t oder 34,9% auf die Rekordmenge von 32,64 Mio t gerechnet. Auch bei der Gerste dürfte mit einer Zunahme der Druschmenge gegenüber 2015/16 um 23,9% auf 10,64 Mio t ein neuer historischer Höchstwert erreicht werden. Bei Raps wird das schwache Vorjahresergebnis mit einer Ernte von 3,58 Mio t voraussichtlich um 637 000 t oder gut ein Fünftel übertroffen.
Die Farmer „Down Under“ werden den Analysten aus Canberra zufolge auch mehr Hafer vom Acker holen; die Produktion soll gegenüber 2015/16 um 38,0% auf 1,81 Mio t steigen. Weiter auf Expansionskurs ist zudem der Anbau von Kichererbsen, deren Ernte mit 1,23 Mio t um 21,6% größer ausfallen soll als im Vorjahr. Die Erzeugung von Bohnen, Triticale und Lupinen soll ebenfalls klar über dem Vorjahresniveau liegen.
Für die meisten Sommerfrüchte wie Baumwolle, Reis und Mais erwartet ABARES ebenfalls höhere Erntemengen. Insgesamt haben die Erzeuger ihre Anbaufläche gegenüber der Vorsaison um 15,0% auf 1,35 Mio ha ausgedehnt. Die Gesamtproduktion dieser Kulturen soll im Vergleich zum schwachen Erntejahr 2015/16 um 20,8 % auf 4,56 Mio t zunehmen. Gerechnet wird mit deutlichen Produktionszuwächsen bei Baumwolle und Reis. Die Körnermaisernte soll mit 519 000 t um 18,2 % größer ausfallen als im Vorjahr, das Sorghumaufkommen wegen der kräftigen Anbaueinschränkung dagegen mit 1,44 Mio t um 29,4% kleiner.
AgE