Die Umfrage zeigt gemäss Avenir Suisse, dass die Schweizerinnen und Schweizer mit der heutigen Landwirtschaft nicht zufrieden sind. Die Befragten gaben nämlich an, dass sie bei den Bauern gerne 13 Prozent einsparen würden, ihnen also gerne die Subventionen kürzen möchten.
«Das steht im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass die Schweizer hinter ihren Bauern stehen», sagte Avenir-Suisse-Direktor Peter Grünenfelder am Donnerstag vor den Medien. «Aber das stimmt so nicht.» In der Landwirtschaft sei der finanzpolitische Anstand verloren gegangen, was die Bürger durchaus bemerken würden.
Vor allem politisch links stehende Männer
Gemäss Umfrage wollen vor allem politisch links stehende Männer aus städtischen Gebieten bei der Landwirtschaft sparen. Noch lieber als bei den Bauern würden die Schweizerinnen und Schweizer aber in der «öffentlichen Verwaltung» kürzen, wobei aus den Umfrageergebnissen nicht hervorgeht, welche Bereiche damit genau gemeint sind.
23 Prozent weniger würden die Befragten für die öffentliche Verwaltung des Bundes ausgeben. Mehr Geld würden sie hingegen für Bildung, Sicherheit und Gesundheit sprechen, wobei das Gesundheitswesen vor allem den Frauen am Herzen liegt.
Konservative Einstellung: Ausgaben kürzen
Bei einem allfälligen Defizit des Staatshaushaltes würden über 75 Prozent der Befragten zuerst einmal die Ausgaben kürzen. Nur ein kleiner Teil der Umfrageteilnehmer würde auf eine Steuererhöhung setzen oder die Verschuldung ansteigen lassen. Für Avenir Suisse eine «fiskalpolitisch eher konservative Einstellung».
«Konservativ» ist die Einstellung der Befragten auch gegenüber Instrumenten wie der Schuldenbremse. Die Schuldenbremse verpflichtet den Bund, Einnahmen und Ausgaben längerfristig im Gleichgewicht zu halten. Sie ist seit 2003 in Kraft und gilt für alle Bereiche bis auf die Sozialversicherungen.
Renten und Ergänzungsleistungen ausgenommen
Die Renten und Ergänzungsleistungen sind über Gesetze geregelt und unterstehen deshalb nicht dieser Ausgabenbegrenzung. Diese Ausnahme soll auch nicht abgeschafft werden, findet eine Mehrheit der Befragten. Nur 39 Prozent würden eine Schuldenbremse für AHV, IV und Sozialhilfe gutheissen.
49 Prozent sind dagegen, wobei vor allem Befragte ab einem Alter von 55 Jahren Nein dazu sagen. Sie wollen also nicht, dass das Parlament in der Budgetdebatte über die Sozialversicherungen entscheiden kann.
sda