Schmunzeln, seufzen, juchzen, lachen, stampfen, jubeln und schluchzen klangen am Dienstag aus der Aula des Hotels Allegro. Referent Christian Hablützel hatte symbolisch eine gelbe Linie auf den Boden gelegt. Diese trennte die positive von der negativen Seite, die Bäuerinnen stellten die entsprechenden Gefühle nun schauspielerisch dar. Diese Übung, natürlich begleitet von zahlreichen Lachern, dient laut Hablützel dem Training des Gehirns. Mit genügend Praxis sei es nämlich möglich, rasch und bewusst zwischen verschiedenen Gefühlswelten zu wechseln, statt nur in Trauer oder Wut zu verharren.
Den Körper überlisten
In gleicher Manier vermittelte der Kursleiter viele Übungen, wie man sich die Wirkung des Lachens zu Eigen machen kann. Sobald der Körper lache, sei eine Konzentration auf das eigentliche Problem unmöglich. Und: "Wenn wir lachen, sind wir toleranter, hilfsbereiter und dann erst finden wir gute Ideen und Lösungen." Aber auch das Gegenteil solle zelebriert werden, frei nach dem Motto: "Wenn schon jammern, dann richtig." Durch die starke Übertreibung, welche sich übrigens auch Komiker zu Nutzen machen, fanden alle Teilnehmerinnen schnell wieder zu ihrem Lachen zurück. Hablützel appellierte an die Bäuerinnen, allen Emotionen ihren Platz einzuräumen, sich aber immer wieder bewusst für das Lachen zu entscheiden.
Interessante Begegnungen
Vorstandsmitglied Susi Camenzind war begeistert: "Wir wissen beim Organisieren nicht, wie die Referenten bei den Bäuerinnen ankommen. Christian Hablützel ist ein absoluter Glücksfall, das zeigt auch die Zahl der Anmeldungen." Bereits am Montagmorgen waren rund 100 Frauen in Einsiedeln eingetroffen. Susi Camenzind berichtet, dass sie schon nach dem Einstieg mit Maria Schätti Muskelkater vom Lachen verspürt habe. Am Nachmittag folgte Oskar Betschart, der aus seinem nicht alltäglichen Leben als Blinder erzählte. Auch er sparte bei seinen Schilderungen nicht mit Humor und verlieh dem Thema dadurch eine gewisse Leichtigkeit.
Lotto-Matches, Jass- oder Spielrunden sowie besinnliche Momente in der Haus- und Klosterkapelle rundeten das vielfältige Programm ab. Vor der Heimreise am Mittwoch lauschten die Bäuerinnen gespannt den Ausführungen von zwei Feldornithologinnen. Diese stellten die häufigsten Vogelarten um Haus und Hof mit Bildern und Tonaufnahmen vor.
ag