Endlich – so frohlockt die halbe Ostschweiz – ist wieder Olma-Zeit: Am Donnerstag hat in St. Gallen die 74. Ausgabe der legendären Herbstmesse ihre Tore geöffnet. Statt eines Gastkantons empfangen die Organisatoren mit Liechtenstein nicht weniger als ein Gastland, dass sich mit dem Motto «Hoi mitenand» betont locker gibt.
Landwirtschaft im Ländle: Viel Sympathie beim Volk
Die Liechtensteiner Landwirtschaftsministerin Marlies Amann-Marxer unterstrich in ihrer Rede anlässlich der Eröffnungsfeier die engen Beziehungen zwischen St. Gallen und dem "Ländle". Die Landwirtschaft sei in ihrer Heimat zwar ökonomisch gesehen nicht besonders wichtig, geniesse aber grosse Vertrauen seitens der Bevölkerung.
Zur Eröffnung war auch, obwohl ein solcher Besuch neuerdings nicht mehr obligatorisch ist, ein Bundesrat geladen. Finanzminister Ueli Maurer warnte davor, die Ernährungssicherheit als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Fragen und Risiken rund um die sichere Versorgung der Bevölkerung «werden meiner Meinung nach etwas nachlässig und blauäugig angegangen – wenn überhaupt», so Maurer in seiner Eröffnungsrede.
Maurer beliess es aber nicht bei staatsmännischen Ermahnungen, sondern blickte auch zurück auf seine Jugend. Als Bauernsohn habe er immer den Anblick der abendlichen Kühe im Stroh genossen. Deshalb habe er dann immer Freundinnen mit ähnlich schönen Augen gesucht und ihnen auch mitgeteilt, sie hätten Augen wie eine Kuh, mit mittelmässigem Resultat.
Ein Glas Milch im Laufstall
Auf dem anschliessenden Ausstellungsrundgang besichtigten die Ehrengäste einige Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe der Olma. Nicht fehlen durfte das obligate Ferkelbild, heuer ergänzt durch ein Kuhbild (siehe Galerie).
Im weiteren genehmigten sich Maurer und Co. einen Becher frische Milch im Aussengelände, wo die Kühe von Heini Stricker aus Mörschwil in einem Laufstall mit Melkroboter hausen. Es war auch an diesem Rundgang offensichtlich, dass die Landwirtschaft beim Finanzminister einen ziemlich fetten Stein im Brett hat.
akr
Die Olma dauert noch bis zum 23. Oktober, alle Infos unter www.olma.ch.