«Sind die Worte ‹Feierstunde› oder ‹Jubiläumsfest› für diesen Anlass angebracht? Müsste man nicht eher trauern, dass es das Bäuerliche Sorgentelefon auch nach 20 Jahren noch braucht?» Mit diesen Fragen eröffnete Lukas Schwyn, Präsident des Bäuerlichen Sorgentelefons den Anlass.

Forderung des Präsidenten

Das Bäuerliche Sorgentelefon sei mit folgender Begründung ins Leben gerufen worden: Es brauche eine direkte Reaktion auf die mit dem Strukturwandel verbundenen existenziellen Problemen in der Landwirtschaft und die dadurch entstehenden sozialen und seelischen Nöten bei Bäuerinnen, Bauern und ihren Angehörigen. «Es ist uns klar, dass das Bäuerliche Sorgentelefon nur eines unter vielen Hilfsangeboten ist. Wir verweisen auf andere Angebote und arbeiten gerne mit anderen Organisationen zusammen», so der Präsident Lukas Schwyn. Es scheine ihm aber, dass es noch mehr Hilfe brauche. Die Fälle würden komplexer und liessen sich nur nach längerem Beziehungs- und Vertrauensaufbau lösen. Viele professionelle Stellen hätten dafür aber keine Zeit und wären für die Betroffenen zu teuer. «Ich würde deshalb begrüssen, wenn in Ergänzung zu unserer Arbeit von den kantonalen Landwirtschaftsämtern und den Kantonalkirchen noch weitere Bauern-Seelsorgestellen nach dem Vorbild des Kantons Waadt geschaffen würden. Wie sich gezeigt hat, besteht nach dieser Art von Hilfe ein riesiges Bedürfnis.»

Beinahe eine Million Franken

Ungefähr 60 Personen aus bäuerlichen und kirchlichen Kreisen, aus Politik, Verwaltung und ehemalige Mitarbeitende waren der Einladung nach Iffwil gefolgt. Die imposante Zahl von knapp einer Million Franken an Leistung durch die Institution konnte Lukas Schwyn den Gästen präsentieren. Das seien 7344 Stunden am Telefon und 5088 Stunden an Weiterbildung der Mitarbeitenden. Rechne man das zu einem Stundenansatz von 80 Franken, kommt diese stolze Summe zusammen.

Arbeit wird geschätzt

In den Grussworten von Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes, Bernard Lehmann, Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, Fritz Glauser, Vizepräsident des Schweizer Bauernverbandes und Jörg Haberstock, Synodialrat der evangelisch-reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn wurde die Arbeit des Bäuerlichen Sorgentelefons gewürdigt. Es wurde aber auch darauf hingewiesen, dass es die Institution weiterhin brauche.

Stimmen vom Fest:

Erika Brändle, ehemalige Mitarbeiterin des Bäuerlichen Sorgentelefons

Christine Gerber, Berner Grossrätin

 

Ueli Straub, Geschäftsführer des Bäuerlichen Sorgentelefons

Lukas Schwyn, Präsident des Bäuerlichen Sorgentelefons

 

Sang für die Jubilarin den Alpsegen, Sepp Zurfluh, Älpler aus Attinghausen UR

Lesen Sie mehr zum Jubiläum des bäuerlichen Sorgentelefons in der Printausgabe vom 8. September.