"Einkommen verdoppeln – Kosten halbieren", dieser vielversprechende Titel zur Weiterbildungsveranstaltung der Innerschweizer Beratungsdienste lockte kürzlich rund 100 Bauern und Bäuerinnen an. Martin Amgarten vom Obwaldner Amt für Landwirtschaft und Umwelt, überrascht vom Grossaufmarsch, dämpfte allerdings die Erwartungen. "Es braucht etwas Provokation, um eine Diskussion auszulösen."
Ziel sei es, die schwierige finanzielle Situation der Obwaldner Landwirtschaftsbetriebe aufzuzeigen, das Kostenbewusstsein bei den Bauern zu fördern und Vorschläge für die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit auf betrieblicher Ebene zu diskutieren. Sehr viel wurde im Anschluss an die Referate allerdings nicht diskutiert. Simon Niederberger, Präsident des Bauernverbands Obwalden, stellte eine gewissen Resignation fest. Andere Podiumsteilnehmer riefen dazu auf, sich einem Arbeitskreis anzuschliessen, um durch Erfahrungsaustausch besser zu werden.
Bauern sollen selber handeln
Martin Amgarten machte klar, dass die Möglichkeiten des Kantons zur Verbesserung der Lage der Bauern beschränkt seien, und es seien auch nicht nur Lösungen von der Agrarpolitik zu erwarten. Vielmehr seien die Betriebsleiter selber gefordert, ihre Einkommen zu verbessern und mehr Zeit für die Familie zu haben, wie das aufgrund einer Umfrage 2015 als Erwartung deutlich zum Ausdruck kam. In diesem Analysebericht zur Lage der Obwaldner Landwirtschaft wurde damals festgestellt, dass im Vergleich zum übrigen Schweizer Berggebiet die Betriebe klein, die landwirtschaftlichen Einkommen bescheiden und die Arbeitsbelastung, zusammen mit dem notwendigen ausserlandwirtschaftlichen Nebenerwerb sehr hoch sind.
Markus Lips von Agroscope wies auf Möglichkeiten hin, wie die Einkommen verbessert und die Kosten gesenkt werden können. Eine Variante ist grösser werden, weil so die Produktion effizienter wird, die Kosten pro Einheit sinken und die Einkommen pro Arbeitskraft steigen. Eine Möglichkeit kann die Auslagerung der Aufzucht und dafür Konzentration auf die Milchproduktion sein. Sehr eindrücklich sind die Kostenspareffekte, wenn Maschinen besser ausgelastet werden, so durch überbetriebliche Zusammenarbeit.
pk
Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung vom 17. Februar.