Eigentlich wollte Christof Züger und seine Firma, die Züger Frischkäse AG, zwischen Mai und Oktober 5 Mio kg Biomilch aus dem Ausland einführen, verarbeiten und wieder reexportieren. Dazu stellte die Firma im Dezember ein Gesuch für aktiven Veredelungsverkehr beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), welches das Gesuch im Januar in der Branche zur Anhörung vorlegte (Die «BauernZeitung» berichtete).

Die Branche, allen voran die Schweizer Milchproduzenten und Bio Suisse empfahl dem BLW, das Gesuch von Züger abzulehnen. Es habe genug Biomilch in der Schweiz, denn auch in den Sommermonaten gebe es Händler, die Milch deklassieren müssten. Nun hat das BLW reagiert, allerdings nicht ganz im Sinne der Verbände.

«Es gibt Lieferanten, die im Mai garantiert liefern können. Aber für die restliche Zeit gibt es keine Liefergarantie», sagt Christof Züger auf Anfrage der «Bauernzeitung». Diese Lieferanten haben sich gemeldet, nachdem das Gesuch der Züger Frischkäse bekannt geworden ist. Laut Züger kommt eine garantierte Liefermenge von 1 Mio kg Biomilch zusammen. Damit ist der Bedarf der Käserei allerdings nicht gedeckt, weshalb auch das Gesuch noch nicht vom Tisch ist.

So hat das BLW den Käser aufgefordert, das Gesuch anzupassen und die beantragte Menge zu reduzieren. «Die genaue Menge, die wir für aktiven Veredelungsverkehr beantragen werden, kann ich noch nicht genau abschätzen», sagt nun Christof Züger.

Allerdings ist davon auszugehen, dass Züger rund 4 Mio kg Biomilch für den aktiven Veredelungsverkehr beantragen wird. «Aber das ist gar nicht entscheidend», schiebt Züger nach. Denn wenn im Sommer noch mehr Biomilch verfügbar sei, könne diese auch berücksichtigt werden. «Wenn die bestehenden Handelspartner zwei Wochen im Voraus ankünden, dass sie noch Milch liefern können, kann ich die Bestellmengen im Ausland 
anpassen.» Denn erste Priorität habe Schweizer Milch, sagt 
Züger.

Hansjürg Jäger