“Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz“, lautet der Titel einer neuen Initiative, die am kommenden Mittwoch lanciert wird.
Konkret: Wer synthetische Pflanzenschutzmittel (PSM) oder antimikrobielle Leistungsförderer einsetzt, soll keine Direktzahlungen mehr erhalten.
Dahinter steht der „Verein sauberes Wasser für alle“. Auf Anfrage wollte die Verantwortliche Franziska Herren keine Auskunft geben. Informiert werde erst anlässlich der Lancierung am nächsten Mittwoch, am Weltwassertag, sagte sie.
Welsche Schocktherapie
Mit seiner Initiative ist der Verein nicht alleine. Schon im November hat ein im Waadtland ansässiger Verein namens «Future 3.0» die Unterschriftensammlung «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» aufgenommen.
Die Initiative will nicht nur den Einsatz synthetischer PSM verbieten, sondern auch die Einfuhr von Produkten, die mit solchen hergestellt sind. Diese Schocktherapie soll nach einer allfälligen Zustimmung durch das Stimmvolk innert zehn Jahren umgesetzt werden, wie es in den Ausführungsbestimmungen heisst.
Das bunt zusammengewürfelte Komitee betrachtet das Pestizidverbot als Profilierungsmöglichkeit für die gebeutelte Landwirtschaft, wie einer seiner Vertreter, der Neuenburger Winzer Jean-Denis Perrochet im Gespräch mit der BauernZeitung erläutert.
SBV: «Hochriskante Idee»
Beim Schweizer Bauernverband (SBV) betrachtet man die Ideen der Initianten als hochriskant: «Das ist zwar ein interessanter und verfänglicher Gedanke, aber das Ganze ist viel zu einfach gestrickt», sagt David Brugger, Zuständiger des SBV für Pflanzenschutz.
Er sieht eine ganze Reihe von negativen Auswirkungen im Falle eines Pestizidverbots:
Unter anderem, so Brugger gegenüber der BauernZeitung „würden die Erträge um
20 bis 40% sinken und damit würde die gesamte Schweizer Ernährungswirtschaft massiv an Marktanteilen verlieren.“
akr
Den vollständigen Artikel und ein Interview mit dem Verbots-Initianten und Winzer Jean-Denis Perrochet finden Sie in der Ausgabe von heute 17. März 2017 der BauernZeitung.