Für Pius Allenbach und Niklaus Hari ist es nicht der erste Innovationspreis, der ihren Namen trägt. Die beiden haben 2020 den Berner «Innovationspreis Erneuerbare Energie» für ihre Entwicklung einer besonders energieeffizienten Mikrobiogasanlage gewonnen. Bei der Auszeichnung «Innovationspreis Berner Oberland» steht nun in erster Linie die Biogas-Tankstelle im Zentrum, die von der Biogasanlage Frutigland GmbH (BGAF) betrieben wird. So produziert man heute aus Schlacht- und Gastroabfällen sowie Klärschlamm Strom, Wärme und eben Biogas.
Schweizer Gas tanken
Die Tankstelle zeigt nach Ansicht der Jury exemplarisch, was mit mehr Initiative auch in anderen Gemeinden möglich wäre, heisst es in einer Mitteilung der BGAF. Per Definition sei das Biogas klimaneutral und verbrenne «praktisch ohne Feinstaub. Ausserdem sei das Tanken mit diesem regionalen Treibstoff nicht mit mehr Kosten verbunden, als den Tank mit Benzin oder Diesel zu füllen. Auch die entsprechenden Fahrzeuge seien nicht teurer.
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2,5-mal eine AKW-Leistung wäre möglich
Das Potential von Biogas in der Schweiz sei riesig, wird Niklaus Hari zitiert, «95 Prozent des Hofdüngers in der Schweiz werden bis heute noch nicht vergoren und energetisch genutzt». Durch die Vergärung allen inländischen Hofdüngers könnte laut ihm die 2,5-fache Leistung des AKW Gösgen erreicht werden.
Frutigen mit seinen hohen Nutztierbeständen sei für diese Art der Energiegewinnung, zwar prädestiniert, man sieht darin aber auch eine Chance für andere Regionen. Es fehle weder an Wissen oder Technik noch der Möglichkeit, passende Fahrzeuge ab Stange zu kaufen