LID: Die Post unterstützt mit dem Projekt „Zustellung regionale Produkte» Bauern beim Vertrieb Ihrer Produkte. Was sind die Beweggründe der Post dazu?
Stefano Di Renzo: Die Schweizerische Post ist bekanntlich die Logistikerin in der Schweiz mit dem täglichen Besuch von rund 1,8 Millionen Häusern oder über 4 Millionen Haushalten. Die Post hat die Früh-, Abend- Samstags- und Sonntagszustellung bereits in ihrem Angebot. Die regionale Zustellung regionaler Produkte ist eine sinnvolle Ergänzung und stützt das Kerngeschäft der Post. Das Angebot „Zustellung regionaler Produkte“ entspricht einer innovativen und sympathischen Geschäftsidee, welche den regionalen Produzenten zu ihren Hofläden eine sinnvolle Erweiterung ihres Verkaufskanals erlaubt.
Wie viele Bauern nehmen das Angebot bereits in Anspruch?
Die Nachfrage bei den Landwirten und Produzenten steigt aufgrund der ersten positiven Erfahrungen und gelungenen Beispielen. Zur Zeit sind es 16 Produzenten und wir sind mit zahlreichen Interessierten im Gespräch.
Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit der Dienstleistung?
Wir haben von den involvierten Produzenten sowie den Kunden und unseren Mitarbeitenden sehr positive Rückmeldungen. Die Dienstleistung wird geschätzt, ist einfach nachvollziehbar, oekologisch sinnvoll und bringt den interessierten Konsumenten einen Mehrwert.
Was bringt denn die Verteilung per Post den Bauernfamilien und was bringt sie den Kunden?
Die in der Region produzierten und saisongerechten Produkte gelangen so ohne grossen Umwege direkt vor die eigene Haustüre – und dies erst noch ohne Extrafahrten und in der Regel mit Elektrofahrzeugen angetrieben durch zertifizierten Ökostrom. Dies schätzen die in diesen Fragen sensibilisierten Konsumenten. Der Produzent selbst profitiert von einem erweiterten Verkaufskanal mit besseren Margen aufgrund des Direktverkaufs, einem geringeren Logistikaufwand und einer besseren Planbarkeit durch das Anbieten von entsprechenden Produktabonnements.
Interview Jonas Ingold