Die gefrässigen Japankäfer dürften den Winter überlebt haben: Der Kanton Zürich geht davon aus, dass sich vor allem im Boden der Fussballplätze Larven befinden. Nun werden die Rasenplätze in Kloten abgedeckt.
Ab Anfang Mai bis zum Ende der Flugzeit werden deshalb die Rasenplätze der Sportanlage Stighag in Kloten mit Plastikfolie abgedeckt, wie der Kanton Zürich am Donnerstag mitteilte. Diese Folie soll verhindern, dass allfällige Japankäfer ausfliegen können.
Zudem werden in Kloten und den umliegenden Gemeinden Überwachungsfallen aufgestellt. Sollten ab Beginn der Flugzeit im Frühsommer Japankäfer in diesen Fallen gefunden werden, wird der Kanton Zürich wie schon im vergangenen Jahr ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen verhängen.
Eine «Lockfläche» für Weibchen
In diesem Fall wird der Kanton eine «Lockfläche» für Käferweibchen einrichten. Diese legen ihre Eier bevorzugt in feuchten Wiesen oder Rasenflächen ab. Mit einer bewässerten Fläche entstehe ein günstiger Ort für die Eiablage, während diese auf den unbewässerten Flächen nicht mehr attraktiv sei, schreibt der Kanton.
Im Herbst würde die «Lockfläche» dann mehrmals mit Fadenwürmern behandelt, damit alle Japankäferlarven getötet würden. Ob auch in diesem Jahr Insektizid direkt auf die Wirtspflanzen gesprüht wird, ist noch offen. Definiert wurden diese Massnahmen vom Bund. Für die Umsetzung ist aber der Kanton Zürich zuständig.
Erste Population nördlich der Alpen
Das vom Bund vorgegebene Ziel ist nach wie vor, den Befall in Kloten zu tilgen, solange er noch überschaubar ist. Die invasiven Käfer können grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen verursachen. Dazu zählen etwa Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden.
Im Juli 2023 waren in Kloten die ersten Japankäfer entdeckt worden. Es handelte sich damals um die erste Population des Schädlings nördlich der Alpen.