Hinsichtlich des kalten und trockenen Frühjahrs fällt die Rapsernte erstaunlicherweise besser aus als erwartet, zieht Hugo Riner, Leiter der Getreidesammelstelle Landi Wasserschloss im Kanton Aargau, eine erste Bilanz. Gemäss einer Umfrage der BauernZeitung bei den Sammelstellenleitern ergeben sich etwa gleich hohe bis tendenziell leicht höhere Erträge im Vergleich zum Vorjahr.
Grosse Schwankungen im Ertrag
Dennoch zeigen sich aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen im Frühjahr grosse Ertragsschwankungen: Beim klassischen Raps ergaben sich Er-träge zwischen 25 bis 50 kg je Are, beim Holl-Raps zwischen 25 bis 45 kg/Are und beim Extenso-Raps 20 bis 40 kg/Are. Ebenso unterschiedlich fiel der Feuchtegehalt aus. Dieser bewege sich je nach Erntezeitpunkt zwischen sehr trocken mit 5,4 Prozent bis sehr nass mit 18,1 Prozent.
Den grössten Teil der Rapsposten haben die Sammelstellen bereits erhalten. Aus höheren Lagen werden letzte Lieferungen bis zum 10. August erwartet.
Deutlich mehr Unkraut in den Beständen
In der Getreidesammelstelle Landi Wasserschloss wurden bisher etwa 60 Prozent der Rapsposten geliefert. Die Erträge variieren zwischen 30 und 40 kg je Are. «Ganz gut» fallen die durchschnittlichen Erträge des klassischen Raps mit 44 kg/Are aus, so Hugo Riner von der Getreidesammelstelle. Im extensiven Anbau habe der Raps mit deutlich mehr Unkraut zu kämpfen gehabt, weshalb die durchschnittlichen Erträge hier bei 30 kg/Are lägen. Der Raps sei relativ trocken mit einem durchschnittlichen Feuchtegehalt von 7 bis 8 Prozent.
Bessere Extenso-Erträge verzeichnet das Silocenter der Landi Frila AG mit durchschnittlich 36 kg/Are und einem Feuchtegehalt von 7,5 Prozent, meldet Betriebsleiter Viktor Nondjock. Die Erträge des Holl-Raps lägen bei 42 kg/Are und einem Wassergehalt von 6,4 Prozent. Der Feuchtegehalt beim klassischen Raps sei mit 5,6 Prozent besonders gut ausgefallen, der durchschnittliche Ertrag liege bei rund 44 kg/Are.
Letzte Lieferung bis zum 10. August erwartet
Im Getreidecenter Münchrüti in Sursee fallen die Erträge etwas tiefer aus: Der klassische Raps erreicht 33 bis 36 kg/Are, der extensiv angebaute Raps 28 bis 32 kg/Are. Bisher wurde nur ein Drittel des erwarteten Raps geliefert. Letzte Lieferungen aus den höheren Lagen werden bis zum 10. August erwartet.
Betriebsleiter Konrad Freiermuth vom Silo Auhafen in Muttenz BL meldet durchschnittliche Erträge von 40 kg/Are beim Holl-Raps. Dieser konnte mit durchschnittlich 7 bis 8 Prozent Feuchte «relativ trocken gedroschen werden», sagt er. Es gebe aber auch Extreme mit über 10 Prozent – «je nachdem wie viel Unkraut im Besatz dabei war». Die Getreidesammelstelle in Laupen verzeichnet gar Erträge von 50 kg/Are der klassischen Rapssorten. Der Holl-Raps erreichte 40 bis 45 kg/Are. Der Feuchtegehalt läge zwischen 5 und 11 Prozent, sei aber eher trocken als nass.
Grosse Ertragsunterschiede gemeldet
Starke Ertragsunterschiede meldet Phillip Jucker von der Knecht Mühle in Leibstadt AG. Im Extenso-Anbau ergaben sich Erträge zwischen 20 bis 40 kg/Are, beim Holl-Raps zwischen 25 bis 40 kg/Are und beim klassischen Raps zwischen 30 bis 50 kg/Are. Der Feuchtegehalt liege momentan bei 6 bis 8 Prozent, so Jucker.
Auch das Getreidezentrum Buswil bei Büren meldet «sehr inhomogene» Erträge. Diese würden sehr hoch, aber auch sehr tief ausfallen mit einem Feuchtegehalt von sehr trocken (5,4 Prozent) bis sehr nass (18,1 Prozent).