An der immergrünen Mistel wachsen pro Jahr 4 bis 6 cm lange Sprossen. Jedes Sprossglied verzweigt sich gabelig jährlich einmal. So entstehen innerhalb von fünf bis sieben Jahren gut sichtbare, fussballgrosse Mistelkugeln, die dann auch zu fruchten beginnen. Gut sichtbar werden diese in laublosem Zustand des Baumes im Winter.
Misteln ab Anfang November entfernen
Die Mistel kennt männliche und weibliche Pflanzen (letztere tragen Beeren). Die Beeren reifen im November gut sichtbar zwischen den locker vergabelten Sprossen. Zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Beeren durch die Vögel sollten die Misteln Anfang November von den Bäumen entfernt werden.
Wurzeln dringen in das Gewebe des Baumes
Misteln haben ihre Wurzeln zu sogenannten Haustorien ausgebildet, die eine Verdickung des Baumastes bewirken. Diese entstehen aus den Samen der Mistelbeeren und dringen in das Gewebe der Wirtspflanze ein, wo sie den Kontakt zu den Leitbündeln suchen und ihrem Wirt Wasser und darin gelöste Mineralsalze entzieht.[IMG 2]
Im Querschnitt das Haustorium einer Mistel. (Bild Klaus Gersbach)
Sogenannte Senker breiten sich sowohl im Xylem (Holzteil) wie auch im Phloem (Rinde) aus und können neue Pflänzchen bilden. [IMG 3]
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Die grünen Senker (im Querschnitt grüne «Streifen») der Mistel breiten sich im Xylem und Phloem des Astes aus und können neue Pflänzchen bilden. (Bild ke)
Die Mistel kann mit ihren grünen Blättern auch selber assimilieren und sich so auf gesundem Holz mehrere Jahre am Leben erhalten. Die Parasiten können ihre Wirtspflanzen zum Absterben bringen. Zusammen mit grossen Schneemassen brechen sogar ganze Dolder ab.