Der stellvertretende Direktor des Büros für Tierhaltung und Veterinärmedizin im Ministerium, Feng Zhongwu, berichtete am gleichen Tag vor der Presse, dass es mittlerweile in 47 Städten in 20 Provinzen zu insgesamt 73 ASP-Ausbrüchen gekommen sei. Nach seinen Angaben wurden bisher rund 600'000 Schweine im Zuge der Seuchenprävention getötet; das sind deutlich mehr als bisher von der Presse gemeldet wurden. 

Feng bezeichnete die Situation als „sehr ernst". Es gebe Millionen von Kleinsthaltern mit meist niedrigen Biosicherheitsmassnahmen und zuletzt hätten die ASP-Fälle - trotz ergriffener Schutzmassnahmen - in den Hauptproduktionsregionen zugenommen. Allerdings hätten in einigen Gebieten gewisse Auflagen zur Seuchenprävention auch wieder gelockert werden können, da keine neuen Ausbrüche erfolgt seien.

Provinzüberschreitende Schweinetransporte

Die Ungleichverteilung von Aufzucht, Mast und Schlachtung der Schweine im Land hat laut Feng wegen der provinzüberschreitenden Transportverbote „den Produktionszyklus einiger Unternehmen beeinflusst“. Es werde deshalb überlegt, die Überwachungsmassnahmen an die Produktions- und Versorgungssituation anzupassen. So könnten die Behörden den Transport von Ferkeln erleichtern, dabei aber gleichzeitig die ASP-Kontrollen verschärfen. Auch solle es möglich werden, Schweine nicht weit von den Infektionsgebieten zu schlachten, um die Betriebe mit wachsenden Beständen zu entlasten, die aufgrund des Transportverbots nicht an Orte mit höherer Nachfrage gebracht werden könnten.

Das Angebot an Schweinen auf dem nationalen Markt sei jedoch noch relativ gross, da die gekeulten Tiere nur einen kleinen Prozentsatz des Gesamtbestandes ausmachten, erklärte Feng. Peking werde jedoch versuchen, den Transport von Schweinen und Fleisch aus den wichtigsten Anbaugebieten in die verbrauchsstarken Regionen zu verstärken, um die Preise zu stabilisieren.

AgE