Am vergangenen Samstag fand in Schönholzerswilen die traditionelle Viehschau statt. Trotz kaltem Wetter verfolgten zahllose Schaulustige den Einzug des Viehs ins Dorf. Das Interesse an der Viehschau war bei den Züchterfamilien wie auch beim Publikum ungebrochen.

So waren zahlreiche Besucher bereits früh auf den Beinen und begrüssten entlang der Dorfstrasse die Bauernfamilien mit ihrem Vieh. Bis auf dem Schauplatz alle Tiere in der richtigen Abteilung angebunden waren, ging es etwas chaotisch zu und her.

Rangierung der Zuchtarbeit

Dann begann die Rangierung. Abteilung um Abteilung kamen die Vorführer mit ihren Tieren in den Ring. Die zwei Richter, Christian Schneider und Peter Eggenberger, beurteilen die Tiere nach Rahmen, Fundament, Becken, Euter und Zitzen.

Am Schauring verfolgte Benjamin Stadler das Geschehen. Seit diesem Jahr ist er Präsident des Viehzuchtvereins Schönholzerswilen und Umgebung. Er hielt fest: «Dieser Tag ist dazu da, um über den Tellerrand hinauszuschauen und die eigene Zuchtarbeit mit derjenigen der Berufskollegen zu vergleichen.» Vielleicht helfe es dann auch bei der Stierenwahl, um die eigene Zucht zu optimieren.

Stadler freute sich über das Engagement der Züchterfamilien. Zudem betonte er, dass das «Züchter-Gen» erfreulicherweise an die jungen Generationen weitergegeben werde, sodass im Moment keine Nachwuchsprobleme anstehen.

Von Kälbern und Kühen

Benjamin Stadler freute sich wie alle Zuschauerinnen und Zuschauer, anschliessend die Kinder mit ihren Kälbchen zu begrüssen. Auf liebevolle Weise stellen die jungen Nachwuchskräfte dem Publikum ihre Lieblingstiere vor, teils mit Gedichten oder mit einem Lied. Als Anerkennung erhielten alle Kinder ein Glöckchen.

Am Nachmittag wurden die Spezialpreise vergeben.

  • Höchste Lebensleistung: Diese Auszeichnung ging an die Kuh Texas Erna von Martin Piechl. Sie hat in ihrem Leben bereits 129 520 kg Milch produziert.
  • Genetikpreis: Der ging an die Kuh Gattuso Dominga von Marco Müller (Immenberg Brown Swiss).
  • Beste Fruchtbarkeit: Hier punktete Capucino Koni vom Züchter Christian Brülisauer.
  • Tiefste Zellzahlen: Diesen Preis holte sich Haegar Kessy von Philipp Neff.
  • Schönstes Euter: Hier gewann laut den Richtern bei den jüngeren Kühen «das Haegar Gioja» von Marco Müller und bei den älteren Tieren die Kuh «Glenwood Glenna» ebenfalls von Marco Müller.

Brice Golina und Vice Vinono

Den Titel Rinderchampion holten sich Brice Golina von Marco Müller und beim Original Braunvieh war es Vice Vinono von André Herger.

An der Wahl zur schönsten Kuh nahmen alle Tiere, die in ihrer Abteilung gewonnen hatten, teil. Die Spannung stieg bei den Züchtern, als schliesslich nur noch fünf Kühe im Ring standen. Der Richter hob nochmals die Vorzüge der einzelnen Tiere hervor. Unter Applaus des Publikums wurde schliesslich die Kuh Calvin Grace aus dem Stall von Marco Müller zur Miss Schönholzerswilen 2024 erkoren.

Danach war es für die Züchter Zeit, den Heimweg anzutreten. Am Abend aber trafen sich die Züchterfamilien mit ihren Helfern nochmals in der Festwirtschaft. Sie stiessen auf ihre Erfolge an und liessen den Tag gemütlich ausklingen.