Bevor man sich in Hüttwilen für die Freilandhaltung entschied, wurde diskutiert, über welchen Kanal die Fleischvermarktung erfolgen soll: «Für uns war rasch klar, dass wir nicht den Weg der Direktvermarktung über einen Hofladen wählen. In unmittelbarer Umgebung hat es bereits ein dichtes Hofladennetz, und wir wollten nicht konkurrenzieren. Deshalb erwies es sich als naheliegend und ideale Lösung, dass die Viehhandelsfirma Linus Silvestri AG bereits ein Silvestri-Freilandschwein-Programm aufgebaut hat.»
Umzug innert kürzester Zeit
Die Freilandschweinehaltung muss zonenkonform sein. Damit sich die Arbeitsbelastung im Rahmen hält, ist eine gute Arrondierung der Betriebsflächen von Vorteil. Am Massmahmenzentrum Kalchrain ist man von diesem Aufstallungssystem überzeugt: Es erlaubt den Umzug der Tiere auf neue Flächen innert kürzester Zeit. Auf benutzten Flächen lässt sich die Fruchtfolge problemlos fortsetzen, wie Urs Hartmann am Beispiel eines Zuckerrübenfeldes zeigte, das kurze Zeit nach der Freilandschweine-Haltung prächtig gedeiht. Für Willi Knupp, der die Aufsicht über die Freilandschweinehaltung hat, halten sich Arbeit und Aufwand auch zeitlich in Grenzen. Die Herde umfasst durchschnittlich bis zu 80 Schweine, die Tiere werden auf zwei Parzellen zu je 180 Aren gehalten.
Prämie auf QM-Preis
Auf jeder Parzelle steht ein Weidezelt mit eingestreuter Liegefläche und einem betonierten Platz für den Fressbereich mit Automaten für Tränke und Futterwürfel. Der Mehraufwand wird durch eine Prämie auf den QM-Preis entschädigt, da das Freilandschweinefleisch im Detailhandel und der Gastronomie als Premium-Produkt angeboten wird und einen Mehrerlös generiert. Hansuli Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes STS sagte nach der Besichtigung im Feld: „Der Schweizer Tierschutz begrüsst die vorbildliche Schweinefreiland-Haltung, wie sie das MZ Kalchrain betreibt. Diese kommt, von allen Labelhaltungen, dem Verhalten und den natürlichen Bedürfnissen von Schweinen am weitesten entgegen.“
Isabelle Schwander
Ein ausführlicher Bericht folgt in der Ostschweizer Ausgabe der BauernZeitung vom 22. Juni.
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