Räude ist eine hochansteckende Hautkrankheit, die durch verschiedene Milben verursacht wird. Wildtieren setzt primär die Grabmilbe (Sarcoptes scabiei var. canis) zu, in dem sie sich in die Haut eingräbt und dort ihre Eier ablegt. Folglich verspüren die Tiere einen extremen Juckreiz und kratzen sich die betroffenen Stellen bis aufs Blut auf, sodass kahle Stellen und Entzündungen entstehen. Dadurch erleiden die Tiere oftmals einen langsamen, qualvollen Tod.
Auch für Hunde gefährlich
Räude tritt oftmals bei Füchsen auf, ist aber für alle Caniden ansteckend - auch für Hunde. In Wolfsbüro Hannover geht man laut dem Nachrichtenportal agrarheute.com davon aus, dass die Krankheit eine natürliche Selektion des Wildtierbestandes ist und die erkrankten Tiere in der wärmeren Jahreszeit überleben.
Wissenschafter fordert klare Entscheidungen
Der Wissenschafter Prof. Dr. Michael Stubbe aus Halle sieht das anders - seiner Meinung nach müssen die zuständigen Behörden im Falle von erkrankten Tieren ohne zu zögern klare Entscheidungen treffen. Welpen und schwache Tiere seien besonders gefährdet, Füchse würden sich elend zu Tode quälen. Schwer erkrankte Tiere müssten in ethischer Verantwortung des Tierschutzes getötet werden, auch um die weitere Ausbreitung der Seuche zu minimieren.
Artenschutz verhindert Gnadentod
Das Problem ist das aktuelle Deutsche Bundesjagdgesetz. § 22a Abs.1 (Vermeidung von Schmerzen oder Leiden schwerkranken Wildes) gilt nicht für den Wolf, da er dem Artenschutz unterliegt. Ein Gnadentod ist Wölfen damit verweigert.
lae