Was haben Erich von Siebenthal (SVP/BE) und Markus Hausammann (SVP/TG) gemeinsam? Sie gehören nicht nur zur gleichen Partei, sondern sie gehören auch zu den transparentesten Bauernpolitikern in Bundesbern. Das mindestens ist das Fazit, das man aus einer Mitteilung der Organisation Lobbywatch ziehen kann.

Wie sie nämlich mitteilte, haben von Siebenthal und Hausammann gegenüber Lobbywatch oder auf ihren eigenen Websites die Einkünfte aus ihren Mandaten vollständig deklariert.

Nicht auf die Liste geschafft haben es CVP-Nationalrat und Bauernverbandspräsident Markus Ritter sowie der Bauernverbandsdirektor Jacques Bourgeois (FDP/FR). Auch andere Bauernpolitiker glänzen durch Abwesenheit - so zum Beispiel Andreas Aebi (SVP/BE) oder auch Marcel Dettling (SVP/SZ).

Interessant an der Aufstellung ist noch eine weitere Feststellung: Die Offenlegung der Mandatseinkünfte ist nicht unbedingt an die Parteizugehörigkeit gebunden. Vielmehr deckt die Liste ein breites Spektrum an Parlamenteariern ab, die von links bis rechts politisch verortet werden können.

Ausserdem hat die Organisation lediglich auf die von den Parlamentariern selbst deklarierten Mandatseinkünften Bezug genommen. Dass Markus Ritter oder Andreas Aebi ihre Einkünfte vor einiger Zeit gegenüber dem Blick zu einem Teil transparent gemacht haben, fand keine Beachtung. Wohl auch deshalb, weil es damals «nur» um die Staatsbezüge ging, und nicht um die zusätzlichen Nebeneinkünfte aus weiteren Mandaten. Dasselbe gilt für die Recherchen der BauernZeitung, die vor zwei Jahren auch dem SBV ermöglichten, die Löhne von Direktion und Präsidium offenzulegen. Jacques Bourgeois bezog damals vom SBV rund 240 000 Franken, wobei er von seinem Nationalratsmandat rund 60 000 Franken an den SBV abtritt. SBV-Präsident Markus Ritter wurde damals mit 104 000 Franken entschädigt, die übrigen drei Vizepräsidenten teilten sich weitere 36 000 Franken.

BauZ