Am diesjährigen Agrarpolitikforum stellte sich die gastgebende Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) die Frage, wohin es mit der Schweizer Agrarpolitik hingeht. Dabei gäbe es gemäss Martin Pidoux, dem Dozent für Agrarpolitik der Hafl, zwei mögliche Wege: entweder gäbe es eine substantielle Anpassung der aktuellen Agrarpolitik (AP) oder aber eine grundlegende Veränderung, er sprach sogar von einem Paradigmenwechsel. «Es ist ein unbeständiges politisches Umfeld», bekannte Pidoux, und die Landwirtinnen und Landwirte seien schon vielen Veränderungen ausgesetzt worden. Darum sei die Frage legitim, ob es eine neue AP überhaupt brauche.
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«Beim Einführen einer Massnahme schimpfen alle, beim Abschaffen auch»
Hansjörg Walter, der zwölf Jahre als Präsident des SBV tätig war, erinnerte daran, dass der Bauer, oder allgemein der Mensch, generell eher zurückhaltend auf Veränderungen reagiere. Kommt es dann aber zu einer allfälligen Abschaffung der Massnahme, würden sie ebenfalls schimpfen, wie Walter mit einem Schmunzeln zu bedenken gab.
Zitate aus dem Forum
«Der Staat verteilt keine Mittel, er setzt sie ein.»
Hansjörg Walter, ehemaliger SBV-Präsident und Nationalrat
«Die Detailhändler und die grossen Lebensmittelverarbeiter wie McDonalds beispielsweise sind das Problem und gleichzeitig die Lösung.»
Pascal Hottinger, Agrar-Direktor, Kanton Waadt
«Ich spreche jetzt den Elefanten im Raum an: Die Produktion tierischer Lebensmittel ist der Haupttreiber unserer Treibhausgasemissionen»
Lukas Fesenfeld, ETH Zürich