Die Unbill begann bereits am 3. Januar mit dem Sturm Burglind. Frederike, Evi und lokale Föhnstürme folgten. Insgesamt warfen die Winterstürme über alle Landesteile verstreut geschätzte 1.5 Millionen Kubikmeter Holz zu Boden. Dies entspricht rund einem Drittel der üblichen Jahresnutzung.
Borkenkäfer trieb sein Unwesen
Der heisse Sommer und die anhaltende Trockenheit setzten den Bäumen weiter zu und liessen die Kronen da und dort innert weniger Tage verdorren. Noch ist unklar, wieviel Vitalität in die Bestände zurückkehren wird. Geschwächte Bäume und die Witterungsverhältnisse sorgten dafür, dass sich die Borkenkäfer stark vermehren konnten.
Die Forstleute machten einen guten Job und rüsteten das Sturm- und Käferholz vorzu auf. Doch erhebliche Schadholzmengen konnten bis zum Jahresende nicht aus dem Wald abgeführt werden, weil die Lager der Schweizer Sägewerke überquollen.
Aus Waldeigentümersicht lässt die Nachfrage nach Schweizer Holz sowieso zu wünschen übrig. Das Holz kennt keinerlei Zollschutz und wird global gehandelt. Wegen des starken Frankens, den verhältnismässig hohen Ernte- und Transportkosten und den unterschiedlichen Verarbeitungskapazitäten sind viele Holzelemente auf den europäischen Märkten günstiger und flexibler erhältlich; so wird mehr importiertes als eigenes Holz verbaut.
Holzpreise im Loch
Zudem verharren die Sägerundholzpreise seit Jahren auf tiefem Niveau. Mehr als die Hälfte der Schweizer Forstbetriebe schreibt daher rote Zahlen, woran hat sich im Berichtsjahr nichts geändert haben dürfte. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation sucht die Waldeigentümerschaft nach neuen Wegen, auch sogenannte Nichtholz-Waldleistungen zu vermarkten. Bei den Erholungsleistungen gelingt dies erst punktuell. Leistungen für die Biodiversität werden vermehrt von der öffentlichen Hand abgegolten. Sauberes Trinkwasser, frische Luft, Schutz vor Hochwassern und vieles mehr liefert der Schweizer Wald hingegen zum Nulltarif.
Text: WaldSchweiz