«Unser Vorschlag basiert auf wissenschaftlich fundierten Informationen», sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Für den Einsatz sind den Dokumenten zufolge bestimmte Bedingungen vorgesehen, etwa Massnahmen zur Risikominderung. Dabei geht es etwa darum zu verhindern, dass Glyphosat bei der Anwendung stark verweht wird.
Noch bis am 15. Dezember
Glyphosat ist noch bis zum 15. Dezember EU-weit zugelassen. Umweltschutzorganisationen sehen in Glyphosat Gefahren für Menschen und Umwelt. Die Herstellerin - der Agrochemieriese Bayer - weist diese Vorwürfe vehement zurück.
Ende Juli hatte die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine Untersuchung veröffentlicht, in der sie keine inakzeptablen Gefahren, aber Datenlücken in mehreren Bereichen gesehen hatte. Zu den Aspekten, die nicht abschliessend geklärt wurden, gehörten etwa ernährungsbedingte Risiken für Konsument(innen) und die Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen, wie die Efsa mitteilte. Auch mit Blick auf den Artenschutz liessen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu.
Mögliches Verbot in Deutschland
Deutschland will Glyphosat ab Anfang 2024 nicht mehr zulassen. Auch wenn eine Zulassung auf EU-Ebene verlängert wird, könnte das Mittel in der Bundesrepublik verboten werden. «Solange nicht ausgeschlossen werden kann, dass Glyphosat der Biodiversität schadet, sollte die Genehmigung in der EU auslaufen», liess Agrarminister Cem Özdemir verlauten. Eine vielfältige und intakte Pflanzen- und Tierwelt sei die Voraussetzung für sichere Ernten.