Die Schweizer Milchproduzenten beteiligen sich mit einem Anteil von 2,5% an der Barto AG. Dies beschlossen sie am Donnerstag an ihrer Vorstandssitzung in Bern, wie Direktor Stephan Hagenbuch auf Anfrage erklärte.
Zu viel Risiko für den SBV
Auf Anfrage erklärte Hagenbuch, es sei natürlich nicht ganz einfach gewesen, diese Investition zu rechtfertigen, da der SBV medienwirksam nicht einsteige und dies mit zu hohem Risiko begründe. Der Verband wolle nicht einfach Geld ausgeben, sondern «einen Fuss drin haben», so Hagenbuch.
Vor kurzem hatte der SBV-Vorstand beschlossen, auf eine Zeichnung von Barto-Kapital zu verzichten. Laut Sprecherin Sandra Helfenstein seien die Meinungen der Mitgliedsektionen geteilt gewesen. Dabei ging es auch um die Sorge, dass Investitionen bei Barto wie bei jedem anderen IT-Startup einem nicht geringen Risiko unterliegen.
Neben den SMP springen jetzt auch die Tierzuchtverbände in die Bresche. Bereits unter Dach und Fach ist eine gemeinsame 10-Prozent-Beteiligung von Braunvieh Schweiz und Swissherdbook, weitere 2 Prozent zeichnet Holstein Switzerland. Einsteigen will auch Swissgenetics, die genaue Höhe des Investments ist aber noch nicht beschlossen.
Barto 2.0 wird Anfang Juni gegründet
Die grössten Aktionäre der Plattform im Endausbau sind voraussichtlich Identitas und Fenaco, die sich mit je 34 Prozent beteiligen wollen, während Agridea 7 Prozent halten wird und die Produzentenvertreter gemeinsam die übrigen 25%. Bis anhin halten Identitas 87,5% und Agridea 12,5%, es war aber von Anfang an vorgesehen, das Aktionariat breiter aufzustellen. Die Gründung von „Barto 2.0“ erfolgt nun voraussichtlich Anfang Juni.
Barto ist seit März online. Auf der Dokumentations- und Betriebsmanagementplattform können sie mit dem Agate-Login Rindermeldungen an die Tierverkehrsdatenbank (TVD) vornehmen und die Suisse-Bilanz mit ÖLN-Nachweis rechnen.
akr