Die eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober beschäftigen den Vorstand des Schweizer Bauernverbandes (SBV) schon seit geraumer Zeit. Das Ziel des Verbandes ist klar: Möglichst viele landwirtschaftsfreundliche Politikerinnen und Politiker sollen im Parlament Einsitz nehmen. Dieses Ziel könne nur erreicht werden, wenn es gelinge, die Bevölkerung des ländlichen Raumes an die Urne zu bringen, schreibt der SBV in einer aktuellen Mitteilung.
Wichtige Themen stehen an
In der nächsten vierjährigen Legislaturperiode kommen verschiedene Themen aufs Tapet, die für die Bauernfamilien von grosser Bedeutung sind. In seiner Mitteilung spricht der SBV die Agrarpolitik 2030 und die Höhe der Direktzahlungen an, verweist auf die Vegi-Initiative, die Landschafts-Initiative sowie auf Freihandelsabkommen und andere Grenzschutzfragen.
Bei Entscheiden in diesen Fragen brauche es eine starke bäuerliche Vertretung und Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die der Landwirtschaft wohlgesonnen seien, schreibt der SBV. Um Kräfte zu bündeln, habe sich der SBV mit anderen Wirtschaftsverbänden im Projekt «Perspektive Schweiz» zusammengetan und verschiedene Massnahmen umgesetzt, um den Boden für eine starke, landwirtschaftsfreundliche Vertretung zu bereiten.
Städte zeigen höhere Wahlbeteiligung
Absolut entscheidend sei bei den kommenden Wahlen die Beteiligung des ländlichen Raumes, schreibt der SBV und verweist auf die Wahlen von 2019. Mit lediglich 45 Prozent sei diese im Allgemeinen sehr tief ausgefallen – gerade im ländlichen Raum. Sehr aktiv seien hingegen junge Wählerinnen und Wähler aus den urbanen Räumen gewesen.
Als Beispiel zieht der SBV den Kanton Bern heran: In der Stadt seien 57.7 Prozent der Bevölkerung zur Urne gegangen, während im Berner Oberland gerade einmal 35 Prozent eine Stimme abgaben. Auch in anderen Regionen des Landes habe sich die Situation dermassen präsentiert.
Bäuerliche Organisationen müssen mobil machen
Für die anstehenden Wahlen sei es deshalb unabdingbar, dass die Bevölkerung des ländlichen Raumes dazu gebracht werde, zu wählen, mahnt der SBV. Dass das gelingen könne, hätten die Abstimmungen 2021 über die beiden Agrar-Initiativen gezeigt. Diese Initiativen griffen Themen auf, die die ländliche Bevölkerung stark tangieren, weshalb die Stimmbeteiligung auf dem Land mit 65 bis 80 Prozent in Rekordhöhe ausfiel.
Der Vorstand des Schweizer Bauernverbandes ruft deshalb alle bäuerlichen Organisationen dazu auf, mitzuhelfen und ihre Mitglieder zum Wählen zu mobilisieren. Die Bauernfamilien müssten nicht nur selbst zahlreich wählen, sondern auch Freunde und Bekannte dazu anregen. «Wählen heisst mitbestimmen», macht der SBV am Ende seiner Mitteilung klar.