Über 100 Personen strebten am Donnerstagabend letzter Woche gut gelaunt zum Ischhof nach Aetikofen, wo die Delegiertenversammlung von Swissherdbook Solothurn stattfand. Vorneweg wurde an der DV auch ein neuer Viehschauexperte gewählt, da Werner Walter wegen Amtszeitbeschränkung nach zwölf Jahren als Experte zurücktreten musste. An seiner Stelle wurde Daniel Bloch aus Mümliswil gewählt. Bloch wird also im Frühling 2022 zum ersten Mal als neuer Viehschauexperte im Einsatz sein.
Abendliche Versammlung
Endlich wieder einander treffen, sogar zusammen in gemütlicher Atmosphäre essen, tagen und die Heimkehr erst nach Mitternacht antreten! Früher fanden die DVs tagsüber statt. Doch sagte immer wieder jemand, es sei besser, wenn man abends ohne Zeitdruck ausgehen könne und nach der DV nicht noch ans Melken denken müsse. «Keine Branche wurde in vergangener Zeit so stark kritisiert wie die Milchviehbauern», hob Präsident Werner Walter in seiner Begrüssung hervor. Dabei seien in den letzten 20 Jahren über 50 Prozent der Stallungen auf tierfreundlich umgebaut und der Antibiotikaverbrauch in den letzten fünf Jahren um die Hälfte gesenkt worden. Er wies auch darauf hin, dass die Heustöcke dieses Jahr bis zu einem Drittel kleiner seien.
Noch 56 Bauernhöfe
Felix Schibli, Chef des Amts für Landwirtschaft, ging in seiner Rede ebenfalls auf die Reduktion von Antibiotika ein, worüber neu eine Datenbank Auskunft gebe. «Die Bemühungen von Landwirten und Tierärzten lassen sich bereits sehen», sagte er. Im Covid-Jahr hätten sich nicht nur die Leute weniger bewegt, sondern auch die Tiere. Dank weniger Tierkontakten habe es weniger Verschleppungen von Seuchen gegeben. Ein gesunder Rindviehbestand, gesunde Milch, gesundes Fleisch und der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg sei das Ziel, welches das Amt zusammen mit den Bauernfamilien anstrebe. Gemeindepräsidentin Verena Meyer-Burkhard (am 1.1.2014 schlossen sich die zehn Gemeinden Aetigkofen, Aetingen (inklusive Brittern), Bibern, Brügglen, Gossliwil, Hessigkofen, Küttigkofen, Kyburg-Buchegg, Mühledorf und Tscheppach zur Gemeinde Buchegg zusammen), zeigte sich stolz, dass es in ihrer Gemeinde bei 2550 Einwohnern noch 56 Bauernhöfe gebe. Zudem seien zwei von sieben Gemeinderäten Landwirte. Swissherdbook Solothurn zählt noch 25 Viehzuchtgenossenschaften/-vereine. Auf 260 Betrieben werden 8157 weibliche und 21 männliche Herdebuchtiere gehalten. Werner Walter ist überzeugt, dass diese Viehzuchtvereine und -verbände weiterhin ihre Berechtigung haben.
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Auch ein Wahljahr
Für Swissherdbook Solothurn ist dieses Jahr auch ein Wahljahr: Aus dem Vorstand schied Thomas Stampfli, Etziken, wegen Amtszeitbeschränkung nach 16 Jahren aus. An seine Stelle wurde der Meisterlandwirt Daniel Schläfli vom Hof Aussenacker, Horriwil, gewählt. Er führt zusammen mit seinem Vater Markus und seinem Bruder Silvan den Milchviehbetrieb. Ein weiterer wichtiger Betriebszweig für Schläflis ist der Kartoffelanbau. Der Vorstand setzt sich für die nächsten vier Jahre zudem wie folgt zusammen: Werner Walter (Präsident), Riedholz; Beat von Felten, Kestenholz; Roman Stegmüller, Bärschwil; Jörg Lisser, Ramiswil; Roland Lisser, Lostorf; Daniel Schluep, Nennigkofen; Roland Zemp, Ramiswil; Thomas Spring, Kleinlützel.
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Viele Auszeichnungen
20 Kühe erreichten eine Lebensleistung von 100 000 Kilogramm. 48 Kühe erzielten eine Leistung von 80 000. Alle Besitzer wurden am Abend namentlich erwähnt und ausgezeichnet. Adolf und Roland Zemp aus Ramiswil wurden für ihre Kilian Kischa, Swiss-Fleck-Kuh des Jahres 2020, besonders geehrt. Werner Walter schwärmte dazu: «Schaut euch dieses Bild von dieser Ausnahmekuh an. Bei ihr stimmt einfach alles; wir werden sicher noch viel von ihr hören.»