«Brücken müssen sicher sein und überwinden Hindernisse. Brücken zwischen Menschen brauchen Pflege, aber lohnen sich.» Dies sagte Tobias Furrer, Leiter Fachbereich höhere Berufsbildung Inforama, zu den erfolgreichen Absolventinnen vom berufsbegleitenden Kurs Bildung Bäuerin 2022­–24 am Inforama Waldhof. Er zeigte in seinem Grusswort bildlich, wie einfach sich eine Brücke bauen lässt, und stellte dabei fest: «Es gibt keine Schlucht, die man nicht überwinden kann.» Er ist überzeugt, dass das Gelernte den Bäuerinnen hilft, über Brücken zu gehen.

Der soziale Ausgleich ist wichtig

Sie sollten aber nicht vergessen, auch andere dazu einzuladen. Auf einem Betrieb brauche es den sozialen Ausgleich. Mit dem umfassenden Wissen und als Drehpunkt zwischen Haushalt, Betrieb, Arbeitsstelle und Hobby seien die zukünftigen oder aktiven Bäuerinnen flexible, ausgebildete Multitalente. Die Ab­schluss­feier setzte den Schluss­punkt zur zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildung. Brigitte Reinmann begrüsste alle herzlich und entschuldigte Therese Wüthrich wegen Krankheit. Diese hatte den Kursverlauf mit ihren Wünschen und Gedanken unter dem Sprichwort «Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen mit dem Wunsch, Fische zu fangen. Man muss auch das Netz mitbringen» schriftlich festgehalten.

Viel Durchhaltewille ist nötig

Der Rückblick machte deutlich, welche grosse Belastung die Frauen auf sich nahmen, um die breit gefächerte Ausbildung zu absolvieren. Insgesamt 19 Frauen hatten mindestens 11 Module an 80 Schultagen mit 600 Lektionen besucht – die Modullernzielkontrolle darin nicht eingerechnet. «Die sieben bis elf Tage Prüfungen sowie die Zeit, um auf das Ergebnis zu warten, war für euch anstrengend», stellte Brigitte Reinmann fest. Mit Elan, Enthusiasmus, vor allem aber viel Durchhaltewille, Ausdauer und Flexibilität seien die zwei Jahre mit Bravour gemeistert worden.

Die Freundschaften bereichern die Ausbildung

Mit einem Netz und lächelnden Papierfischen zeigte Brigitte Reinmann die verschiedenen Talente der Absolventinnen auf. Diese reichten von der «Fine-Food-Kreateurin», über Sparfüchsin bis zur fisch­freund­lichen Wäscherin. Ebenso eingeschlossen waren unter anderem das Raumdesign ­«Hyggelig und funktionell», «Social-Care-Management» und «Country Gardening». All diese Kom­petenzen ­ergäben ausgebildetes, ein rollenflexibles Multitalent. Dass es immer wieder Erlebnisse und Freundschaften sind, die eine Weiterbildung zusätzlich bereichern, wurde ebenso deutlich. Schöne Erlebnisse und gute Freundschaften bleiben, begleiten durchs Leben und ein Netz fängt viel auf, wenn es stark ist.

Die Vorratsgläser sind gefüllt

Barbara Born, Mitglied Schulrat, gratulierte den Absolventinnen und tauchte symbolisch in die Vorratskammer. «Es braucht Mut, aber ihr könnt Vorratsgläser füllen. Seid stolz, Bäuerinnen zu sein, ihr könnt die Verbindung zu den Konsumenten ­machen», stellte sie fest. Käthi Graber, Präsidentin der Oberaargauer Landfrauen, stellte ihre Worte unter den Begriff der Rendite. «Es gibt Sachen, die rentieren nicht, aber sie lohnen sich. Vereinsarbeit macht das Leben reicher und wertvoller», erkannte sie.

Das sind die Absolventinnen des berufsbegleitenden Kurses 2022-24

Berufsbegleitender Kurs 2022–24: Lara Andres, Huttwil; Corinne Bär, Landiswil; Mirjam Brönnimann, Seftigen; Livia Goldenberger, Ranflüh; Corinne Heiniger, Wasen i. E.; Monika Hölzl, Guggisberg; Franzisca Grüter, St. Urban; Pia Jüni, Gümmenen; Daniela Lanz, Eriswil; Jasmin Hiltbrunner, Eriswil; Sandra Lanz, Affoltern i. E.; Michaela Moser, Lützelflüh-Goldbach; Sheila Mundt, Arni; Yasmin Neuhaus, Zumholz; Aline Richard, Oberönz; Céline Jaquemet, Hasle bei Burgdorf; Salome Schenk, Niederscherli; Diana Schürch, Rüegsbach; Aline Wegmüller, Schafhausen;  Vreni Lüthi, Wiedlisbach; Simona Streit, Bigenthal; Stephanie Streit, Zimmerwald; Sophie Wüth­rich, Ochlenberg; Tanja Zulliger, Madiswil.