Was sofort auffiel: Der Saal war mit bunten Pompons und gelben Smileys geschmückt und verbreitete schon beim Eintreten gute Laune. Es war allerdings nicht nur zum Lachen. Und so wurde das Referat von Leslie Delmonico alias Dr. Rockette von der Präsidentin der Luzerner Bäuerinnen Elisabeth Rüttimann mit einer kurzen Schweigepause – für alle die, die ein schwieriges Schicksal zu tragen haben – angekündigt. Jeder könne entscheiden, wie sein Tag aussehe, solange man gesund sei. Sonst sei alles anders.
Dr. Rockette
Leslie Delmonico überraschte gleich zu Beginn, denn sie war beim Eintreffen der Bäuerinnen als Dr. Rockette verkleidet durch die Reihen gegangen und hat hie und da kleine Zaubertricks gezeigt. Nun begrüsste sie die Anwesenden in ziviler Kleidung, einzig das strahlende Lachen und der lustige Armschmuck erinnerten noch an den Clown, den sie zuvor verkörperte. Es sei ein zu ernstes Thema, um es verkleidet vorzutragen.
Delmonico, ausgebildete Schauspielerin, erzählte mit ihrem leicht französischen Akzent von ihrer Arbeit als Traumdoktorin bei der Stiftung Theodora. Ziel ist, Kinder, die im Spital sind, zum Lachen zu bringen und sie damit zu beruhigen und abzulenken. Sie selbst arbeitet für Kinder ab der Neonatologie, denn bereits die Kleinsten können sie wahrnehmen, meinte sie. [IMG 3]
Lustige Momente
Sie hat verschiedene Techniken. Etwa Musik für die Kinder, auf diese sprächen wir bereits im Mutterbauch an. Anderseits müssten die Eltern beruhigt werden. Denn ruhige Eltern bedeuten auch ruhigere Kinder. Ihre Erzählungen sorgten für nachdenkliche und lustige Momente. Sie zeigte kleine Tricks und lüftete das Geheimnis ihres Armschmuckes. Es war ein kleiner Ventilator, mit welchem sie Seifenblasen machte und damit alle zum Lachen brachte.
«Unser Leben ist einfach ein Fenster, manchmal kann man den Wetterbericht etwas steuern, manchmal nicht», meinte Delmonico und spielte damit auch auf die kleinen Zeitfenster an, welche sie den kranken Kindern mit ihrer Anwesenheit schenkt.
[IMG 4] Markus Kretz, Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands, präsentierte eindrückliche landwirtschaftliche Zahlen aus dem Kanton Luzern. Unter anderem gibt es 540 Hofläden, 426 980 Schweine oder 18'233 Schulkinder, welche die Pausenmilch genossen haben. «Die Luzerner Bäuerinnen reissen was, ohne sie ginge es nicht», wandelte Kretz ein Zitat ab, das sich ursprünglich auf Schweizer Bäuerinnen bezog.
45 Bäuerinnen und 2 bäuerliche Haushaltsleiter haben im Kanton Luzern erfolgreich die Berufsprüfung bestanden, 18 davon waren vor Ort. Astrid Murpf, Kommissionsmitglied der Luzerner Bäuerinnen, gratulierte den Absolvent(innen) mit den Worten: «Das, was ihr geschafft habt, kann euch keiner mehr nehmen, seid stolz darauf!» Die anwesenden Absolventinnen erhielten alle ein kleines Präsent.
Zwei der Absolventinnen trugen ein Gedicht vor, in welchem sie die einzelnen Module der Ausbildung mit jeweils einer kleinen Anekdote versahen.
Präsidentin Rüttimann gab einen Ausblick auf die Luga und betonte die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit: «Grundsätzlich würde ich sagen, unsere persönlichste Öffentlichkeitsarbeit ist, wie man es auf den zahlreichen Smileys da sieht, ein herzliches Lachen.»
«Unsere persönlichste Öffentlichkeitsarbeit ist ein herzliches Lachen.»
Elisabeth Rüttimann
Strauss für die Glücklichen
Gabi Schürch, Vizepräsidentin des SBLV, gewährte den Anwesenden einen Einblick in ihre[IMG 2] Arbeit und in Bereiche wie bessere Absicherung der Frauen in der Landwirtschaft, welche bereits positiv beeinflusst werden konnten.
Vor dem Schlusswort von Rüttimann herrschte kurze Aufregung. Die Bäuerinnen wurden aufgefordert, unter ihren Stuhl zu greifen, um zu schauen, ob sie einen Zettel fänden. Die drei glücklichen Finderinnen durften einen Blumenstrauss entgegennehmen, anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. Zum Ausklang und gegenseitigem Austausch wurden Kaffee und Gebäck serviert.