Anne Challandes*, so haben Sie sich Ihre erste Delegiertenversammlung (DV) nicht vorgestellt, oder?
Anne Challandes: Ja schade findet unsere DV nicht live statt. Ich bin jedoch sehr zufrieden, wie wir die Geschäfte auf dem schriftlichen Weg erledigen konnten.
Ich hatte mich sehr auf den Besuch von Einsiedeln gefreut. Mir tun die Organisatorinnen des zweitägigen Treffens leid. Ich danke ihnen schon jetzt, dass sie uns in einem Jahr begrüssen werden.
Sie wollten an der DV Ihre neue Vision 2030 vorstellen.
Es ist nicht dasselbe, sie nur schriftlich vorzustellen. Wir konnten unsere Vision «Wir, die Frauen vom Land. gemeinsam. kompetent. engagiert.» jedoch in einem Bild darstellen. Die drei Handlungsfelder «gemeinsam», «kompetent» und «engagiert» greifen darauf wie ein Uhrwerk ineinander. Das zeigt: Da ist Dynamik drin. Im Zentrum stehen unsere Mitglieder. Diese sind uns das Wichtigste, denn der Verband lebt für und dank den Mitgliedern.
Sprechen Sie mit der Vision auch junge Mitglieder an?
Alle Mitglieder sind uns wichtig. Unsere Vision ist sehr bunt. Damit wollen wir die Vielseitigkeit der Frauen und ihrer verschiedenen Arbeits- und Lebensbedingungen darstellen.
Unser neustes und jüngstes Vorstandsmitglied, Flavia Ursprung, arbeitet an einem Konzept für die jungen Frauen. Sie hören noch davon.
In den Vorjahren waren die knappen Finanzen Thema. Dieses Jahr auch?
Finanzen sind immer ein Thema. Eine Arbeitsgruppe Finanzplanung 2021 hat eine Analyse gemacht und Massnahmen vorgeschlagen. Diese sind aktuell in Prüfung. Schritt für Schritt wird eine Umsetzung geplant.
Statt eines budgetierten Defizits schliess die Rechnung mit einem fünfstelligen Plus ab, weshalb?
Wir budgetieren immer sehr zurückhaltend und haushalten sehr kostenbewusst. Ausserdem generierten wir mit unseren Projekten «Tag der Hauswirtschaft» und «Mehr Frauen in die Politik» mehr Einnahmen als geplant. Bei letzterem machten 68 Frauen mit statt wie angenommen nur 40.
In der Agrarpolitik 2022+ sieht es im Bereich soziale Absicherung gut aus, im Bezug des Abschluss Bäuerin weniger.
Da sind wir dran. Ich werde in der WAK-S erklären können, dass die Bildung Bäuerin eine höhere Berufsbildung ist und deshalb keine zusätzlichen Module benötigt, um Direktzahlungen zu beziehen.
*Anne Challandes ist seit einem Jahr Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV).